Neues Angebot im Aufwachraum – Wassereis nach OP

Eislutschen nach einer OP? Das hört sich erst mal ungewöhnlich an und hat nichts mit der Sommerhitze 2018 zu tun. Die Anästhesisten der Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen setzen neuerdings auf Wassereis, damit sich die Patienten nach einer Operation besser fühlen.

Eine Patientin freut sich im Aufwachraum über ein kühlendes Wassereis. Rechts Dr. med. Hartmut Lotz, links Anästhesie-Pflegekraft Bianca Wiedehold (Foto: Asklepios/Michailidis)

Frisch Operierte werden zukünftig im Aufwachraum nicht mehr nur nach ihrem Befinden gefragt – seit einigen Tagen wird ihnen auch ein Wassereis in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten. Dr. med. Hartmut Lotz, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin in der Stadtklinik Bad Wildungen, hat diese Neuerung angeregt. „Studien haben belegt, dass die kühle Erfrischung nach einer OP ausschließlich positive Effekte erzielt. Durch die Beatmung während der Operation werden die Schleimhäute im Hals gereizt. Das kühle Eis lässt diese schneller abschwellen“, erklärt der Mediziner. Der leere Magen vor der Operation und die Narkose hinterlassen zudem oft einen unangenehmen Geschmack im Mund, der durch das Wassereis gemildert werden kann. Auch der Speichelfluss wird wieder angeregt. „Gleichzeitig wirkt die kühlende Flüssigkeit antiemetisch, sprich, sie hilft gegen eventuell aufkommende Übelkeit“, so der Chefarzt.

Patienten nach der Operation ein Wassereis anzubieten, ist in den USA, Großbritannien und den Niederlanden schon länger üblich. In Deutschland ist dieser Trend noch recht neu. Die erste Resonanz der Bad Wildunger Patienten ist ganz klar positiv: Sie fühlen sich schneller wieder fit. Im Optimalfall kann durch das Eis sogar der Einsatz von Schmerzmitteln reduziert werden. „Das Eis hat mir richtig gut getan“, berichtet auch eine Patientin nach ihrer Operation. „Ich habe mich gleich wohler gefühlt und konnte sogar ein Schwätzchen mit Schwester Bianca halten.“

Klinikgeschäftsführer Marc Reggentin hat die Idee des Chefarztes von Anfang an unterstützt: „Das Patientenwohl steht bei uns an erster Stelle. Unser Ziel ist es, unseren Patienten den Krankenhausaufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Ich freue mich, dass unser Eis-Projekt einen Beitrag dazu leisten kann.“ Durchschnittlich verteilt das Team im Aufwachraum täglich 20 Wassereis. „Auf das Jahr hochgerechnet gehen wir von zirka 2.000 Eis aus, die an unsere Patienten ausgeteilt werden”, schätzt Dr. Lotz.

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