Wann ein künstliches Gelenk Sinn macht

Unsere Hüfte und Knie stehen unter Dauerbelastung. Beim Sport und auch im Alltag wird den Gelenken einiges abverlangt. Eine mögliche Folge: schmerzhafte Arthrose. „Behandlungsmöglichkeiten der Arthrose an Hüfte und Knie, zu diesem Thema veranstaltet die Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie, Handchirurgie am 21. November einen Vortrag in der Aula der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz. Über Ursachen, Behandlung und Vorbeugemaßnahmen spricht Chefarzt Dr. Johann Pichl.

Chefarzt Dr. med Johann Pichl
„Behandlungsmöglichkeiten der Arthrose an Hüfte und Knie.“ Zu diesem Thema informiert Chefarzt Dr. med. Johann Pichl

Immer mehr Deutsche klagen über Beschwerden an der Hüfte. Häufige Ursache ist eine Hüftgelenksarthrose, die chronische Schädigung des Gelenkknorpels und in der Folge auch des Knochens. Die kann plötzlich, ohne erkennbare Ursache, oder als Folge einer dauerhaften Fehlbelastung, chronisch entzündeter Gelenke und nach Unfällen auftreten. „Normalerweise sorgt ein Knorpel dafür, dass Hüftkopf und –pfanne nicht aneinander reiben.

Nutzt sich der Knorpel ab, wird der Puffer im Gelenk immer weniger“, erklärt Chefarzt Dr. Johann Pichl. Die Folge: Schmerzen beim Gehen und später auch beim Bücken, dem Aussteigen aus dem Auto oder beim Treppensteigen. Das sind erste Warnsignale für eine mögliche Arthrose im Hüftgelenk. Gewissheit bringt dann ein Arztbesuch. Der Experte begutachtet zunächst den Gang und die Haltung des Patienten, tastet die Gelenke nach Schwellungen ab und überprüft deren Beweglichkeit. Ein Röntgenbild- und bei speziellen Fragestellungen eine Kernspintomographie - liefern dann weitere Erkenntnisse über die Schwere der Gelenkschädigung und das Stadium der Arthrose. „Wird die Arthrose früh erkannt, können die Patienten durch regelmäßige Bewegung die Durchblutung des Gelenks fördern und so ihre Beschwerden lindern. Auch Krankengymnastik, oder Medikamente können die Schmerzen bekämpfen und mögliche Entzündungen im betroffenen Gelenk beseitigen“, so der Chefarzt weiter. Bringen diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg, kann eine Operation helfen. Durch eine Hüftgelenksarthroskopie können zur Vorbeugung einer Arthrose störende Knochenvorwölbungen entfernt werden. „Erst wenn ein gelenkerhaltender Eingriff nicht mehr möglich ist sowie die Beweglichkeit und das Gehvermögen zunehmend schlechter werden, ist der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks zu empfehlen“, betont Dr. Pichl.

Auch die Kniegelenke sind betroffen

Der Gelenkverschleiß bildet nicht nur mit zunehmendem Alter ein Problem – auch Patienten in jungen Jahren leiden darunter. Das Risiko einer Erkrankung steigt dabei mit zunehmendem Lebensalter jedoch deutlich an. Zunächst treten Beschwerden vor allem dann auf, wenn die Gelenke belastet werden. Das gilt nicht nur für die Hüfte sondern auch für die Knie. „Es ist ein Teufelskreis. Die Schmerzen einer Kniegelenksarthrose sind oft so groß, dass sich Patienten nur noch so wenig wie möglich bewegen“, betont der Chefarzt. Warum es aber gerade deshalb wichtig ist, nicht still zu sitzen und wie schon im Anfangsstadium geholfen werden kann, um eine Endoprothesenoperation zu vermeiden oder hinauszuschieben, das zeigt Dr. Pichl in seinem Vortrag auf. Er informiert über das Spektrum konservativer Methoden, erklärt, in welchen Fällen eine gelenkerhaltende Operation und in welchen Fällen eine Endoprothese sinnvoll ist.

 

Der Termin auf einen Blick:

„Behandlungsmöglichkeiten der Arthrose an Hüfte und Knie
Von konservativen Verfahren bis zur Endoprothetik.
Referent: Dr. Johann Pichl, Chefarzt Orthopädie und Unfallchirurgie. Handchirurgie
Montag, 21. November 2016 18 Uhr
Aula der Asklepios Stadtklinik
Schützenstraße 17 83646 Bad Tölz

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