Neue Notaufnahme für die Oldesloer Klinik

Asklepios Klinik Bad Oldesloe stellt die Weichen für neue Anforderungen an die Notfallversorgung

Außenansicht Asklepios Klinik Bad Oldesloe

Der letzte Umbau der Zentralen Notaufnahme der Asklepios Klinik Bad Oldesloe hat vor acht Jahren stattgefunden. Bis heute steigt die Zahl der Notfallpatienten stetig und auch der demographische Wandel stellt neue Anforderungen an die Notfallversorgung. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen und um mehr Komfort für Patienten und Mitarbeiter bieten zu können, plant das Oldesloer Krankenhaus den Neubau der Notaufnahme.

„Rund 14.000 Patientenkontakte haben unsere Mitarbeiter in der Notaufnahme im Jahr. Das sind im Schnitt mehr als 38 pro Tag“, macht Klinikgeschäftsführer Dr. Klaus Schmolling deutlich. Im Jahr 2015 lag die Anzahl der Notfallpatienten pro Jahr noch bei rund 10.400. „Der Kreis Stormarn ist ein stark wachsender Kreis und auch den demographischen Wandel spüren die Notaufnahmen“, sagt Dr. Schmolling. Viele ältere Patienten haben unabhängig vom Grund ihrer Einlieferung mehrere Begleiterkrankungen, die berücksichtigt werden müssen. Das erhöht die Anforderungen an die Notfallmediziner, die 24 Stunden an sieben Tagen der Woche in der Oldesloer Klinik erreichbar sind. Schon jetzt verfügt die Oldesloer Notaufnahme über die Möglichkeit der digitalen Überprüfung der Vitalfunktionen der Patienten mit modernsten Geräten. Für die Versorgung schwerstverletzter Patienten ist ein sogenannter Schock- und Reanimationsraum vorhanden, zusätzlich gibt es verschiedene Funktionsräume, die zum Beispiel der Untersuchung mit Ultraschall dienen. Ein Ziel ist, dass in der neuen Notaufnahme die Wege für Patienten und Mitarbeiter noch kürzer werden. „Die radiologische Abteilung kann künftig dann zum Beispiel über einen kurzen Flur direkt erreicht werden“, erklärt Dr. Schmolling.

Um die Sicherheit der Patienten zu erhöhen und um unnötige Wartezeiten zu verhindern, teilen die Mitarbeiter der Notaufnahme Notfallpatienten nach dem sogenannten Manchester-Triage-System ein. Dabei wird die Behandlungsdringlichkeit ähnlich wie bei einem Ampel-System in fünf Stufen eingeteilt. Diese bestimmen die  Dauer der Wartezeit auf den ersten Arztkontakt. „Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt oder Schockanzeichen können natürlich nicht warten und werden sofort notfallmedizinisch betreut“, erläutert Dr. Schmolling. Für Herzinfarkt-Patienten sei der Vorteil, dass das Herzkatheter-Labor nur wenige Meter vom Schockraum entfernt liege. Eine schnelle Diagnose und Therapie seien bei einem Herzinfarkt entscheidend, um weitere drohende gesundheitliche Schäden zu vermeiden.

Der Neubau der Notaufnahme, für die ein älteres, leer stehendes Gebäude auf dem Klinikgelände weichen muss, hat noch ein weiteres Ziel: „Mit dem Neubau wollen wir eine engere Verzahnung zwischen dem ambulanten und stationären Sektor erreichen“, erklärt Dr. Schmolling. Hintergrund ist, dass immer mehr Menschen in die Notaufnahme kommen, obwohl sie ambulant behandelt werden könnten. Die Notaufnahme in der Klinik ist vor allem für lebensbedrohliche Notfälle vorgesehen. Wenn der Patient keine lebensbedrohliche Erkrankung hat, die Behandlung aber aus medizinischen Gründen nicht bis zum nächsten Tag warten kann und die Arztpraxis zu hat, werden die Patienten durch den ärztlichen Bereitschaftsdienst versorgt. Dieser hat seine sogenannte Anlaufpraxis in Räumlichkeiten der Klinik. „Wir wollen einen gemeinsamen Empfangstresen als zentrale Anlaufstelle für die Patienten schaffen, an dem eine medizinische Ersteinschätzung vorgenommen wird. Je nachdem, welches Krankheitsbild vorliegt, wird entschieden, wo der Patient weiter behandelt wird. Wer ambulante Hilfe braucht, wird von den Ärzten des Bereitschaftsdienstes versorgt. Wer stationär aufgenommen werden muss, kommt in die Notaufnahme des Krankenhauses. Beide Räumlichkeiten befinden sich in unmittelbarer Nähe und nutzen die gleichen Räumlichkeiten.“

Die neuen Räumlichkeiten werden rund 830 Quadratmeter umfassen, mehr als doppelt so groß wie die bisherige Notaufnahme. Zusätzlich werden Nebenflächen von rund 460 Quadratmetern geschaffen. Insgesamt 10 Betten wird die neue Notaufnahme umfassen. Darüber hinaus werden sechs weitere Betten als sogenannte Überlaufkapazität geschaffen, die auch zur Überwachung von Patienten nach einem Herzkatheterlabor-Eingriff oder einer Darmspiegelung genutzt werden. „Zur Zeit werden die Baupläne finalisiert und müssen mit dem Ministerium abgesprochen werden“, sagt Dr. Schmolling. Der Klinikgeschäftsführer geht davon aus, dass nach Detailplanung und Baugenehmigung Anfang nächsten Jahres mit dem Neubau begonnen werden kann. Ziel ist, das 3,7 Millionen-Projekt spätestens im vierten Quartal 2021 zu finalisieren und die neue Notaufnahme der Asklepios Klinik Bad Oldesloe in Betrieb zu nehmen.

Notaufnahme in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe (Notrufnummer 112)
Die Zentrale Notaufnahme in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe ist vor allem für lebensbedrohliche Notfälle vorgesehen. Bei Lebensgefahr muss der Rettungsdienst unter der Rufnummer 112 alarmiert werden.
Beispiele für Beschwerden, die in der Notaufnahme der Asklepios Klinik Bad Oldesloe versorgt werden:
- Lebensbedrohliche Erkrankungen wie zum Beispiel Herzinfarkt
- Verletzungen wie Schnitt- und Platzwunden, Knochenbrüche oder Verbrennungen

Ärztlicher Bereitschaftsdienst (Telefonnummer 116 117)
Außerhalb der üblichen Sprechzeiten werden Patienten durch den ärztlichen Bereitschaftsdienst versorgt. Die sogenannte allgemeinärztliche Anlaufpraxis ist zuständig, wenn der Patient keine lebensbedrohliche Erkrankung hat, die Behandlung aber aus medizinischen Gründen nicht bis zum nächsten Tag warten kann.
Beispiele für Erkrankungen, die vom ärztlichen Bereitschaftsdienst versorgt werden können:
- Erkältung mit Fieber, höher als 39°C.
- Anhaltender Brechdurchfall bei mangelnder Flüssigkeitsaufnahme
- Akute Harnwegsinfekte
- Starke Kopfschmerzen bei Migräne

In der Asklepios Klinik Bad Oldesloe gibt es eine allgemeinärztliche Anlaufpraxis mit folgenden Öffnungszeiten:
Mo: 19:00 - 21:00, 20:00 - 22:00
Di, Do: 20:00 - 22:00
Mi, Fr: 16:00 - 20:00
Sa, So: 09:00 - 14:00, 17:00 - 20:00
feiertags: 09:00 - 14:00, 17:00 - 20:00

Zusätzlich versorgt Patienten in dringenden Fällen ein fahrender ärztlicher Bereitschaftsdienst zu Hause, wenn es der Gesundheitszustand der Patienten nicht ermöglicht, in die Praxis zu kommen oder die Bereitschaftsdienstpraxis nicht besetzt ist.

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