Premiere: Erste Pflegefachfrauen starten Ausbildung

Neue Ausbildungsform stellt Praxis in den Mittelpunkt

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Sieben junge Menschen zwischen 17 und 22 Jahren haben in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe erstmals die Ausbildung zur Pflegefachfrau begonnen. In den kommenden drei Jahren werden sie lernen, wie pflegebedürftige Menschen professionell versorgt werden. Hintergrund ist, dass der Gesetzgeber seit diesem Jahr eine generalistische Pflegeausbildung vorschreibt.

„Mit der Generalistik entsteht ein völlig neues Berufsbild, in dem der Fokus auf der Pflege liegt“, sagt Ausbildungsleiterin Anja Barz. „Die Auszubildenden lernen alle Altersgruppen und Versorgungsbereiche der Pflege kennen. Schwerpunkte können sie insbesondere im Bereich der praktischen Ausbildung setzen.“ Begleitet werden die Auszubildenden von einem sogenannten Hauptpraxisanleiter, einer Pflegekraft mit einer pädagogischen Zusatzqualifikation, die für Praxisanleitungen freigestellt ist. In der Asklepios Klinik Bad Oldesloe übernimmt diese Aufgabe Pawel Bradtke. Zusätzlich gibt es in jedem Bereich Praxisanleiter, die die Brücke zwischen theoretischer und praktischer Ausbildung bilden und die Auszubildenden unterstützen. „Der Beruf des Praxisleiters unterstützt nicht nur die Auszubildenden, sondern sichert zudem die Qualität der Ausbildung“, sagt Anja Barz, die selbst gelernte Krankenschwester mit Zertifizierung als Praxisanleiterin ist.

Die jungen Auszubildenden haben aus unterschiedlicher Motivation die Ausbildung zur Pflegefachfrau gewählt. Die 17-jährige Camilla hat bereits bei der Pflege ihres Großvaters mitgeholfen, der einen Schlaganfall erlitten hat: „Dort habe ich viel über die Aufgaben in der Pflege  mitbekommen und konnte mir schon ein Bild über den Beruf machen. Außerdem gebe ich mit der Ausbildung ein Stück an meinem Großvater zurück“, sagt die junge Oldesloerin. Auch Vanessa kennt das Berufsbild der Pflegefachfrau schon: „Meine Mutter arbeitet in der Oldesloer Klinik und hat mir viel Positives über den Beruf erzählt. Deswegen möchte ich auch Pflegefachfrau werden“, sagt die 18-Jährige. Ausbildungsleiterin Anja Barz freut sich, wenn die Auszubildenden schon Erfahrungen mit den Aufgaben des Pflegeberufs gemacht haben. „Wir bieten auch regelmäßig Pflegepraktika an, damit sich die jungen Leute einen Eindruck über den Pflegeberuf machen können. Denn aus Erfahrung wissen wir auch, dass der Beruf oftmals mit den falschen Vorstellungen verknüpft wird.“

Die nächste Ausbildung für Pflegefachfrauen bzw. Pflegefachmänner startet im November diesen Jahres. Interessierte können sich ab sofort in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe bewerben: „Wer einen praxisnahen und abwechslungsreichen Beruf  mit Zukunft sucht, ist richtig in diesem Beruf“, sagt Anja Barz. „Der Bedarf im Pflegebedarf ist groß, in Zeiten von Corona noch viel größer. Wir bieten unseren Auszubildenden gute Entwicklungsmöglichkeiten.“

Die Asklepios Klinik Bad Oldesloe unterstützt ihre Auszubildenden neben einer qualifizierten Ausbildung auch mit einem Tablet-PC oder einem Bücherpaket zum Ausbildungsstart. Zusätzlich gibt es Zuschüsse zur Fahrkarte oder zur monatlichen Familienheimfahrt. Voraussetzung für eine Bewerbung ist ein Realschulabschluss oder das Abitur, eine Mindestalter von 17 Jahren sowie körperliche Fitness.

Neue Pflegeausbildung – die wichtigsten Änderungen
Die Bundesregierung hat die Ausbildung der Pflegeberufe neu geregelt. Seit Januar 2020 gibt es den neuen Pflegeberuf „Pflegefachfrau“ bzw. „Pflegefachmann“. Die Ausbildung ist generalistisch ausgerichtet. Das heißt, dass die drei bisherigen Berufsbilder Altenpfleger/-in, Gesundheits- und Krankenpfleger/-in und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in abgeschafft und zu einem neuen, universellen Berufsbild zusammengefasst wurden. Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr wird der gleiche theoretische Inhalt vermittelt. Zudem werden die Auszubildenden in der Altenpflege, Kinderkrankenpflege und Akutpflege eingesetzt. Für das dritte Ausbildungsjahr können die Auszubildenden wählen, ob sie weiter den generalistischen Abschluss anstreben oder den Berufsabschluss „Altenpfleger/-in“ oder „Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in“. Die bisherige Gesundheits- und Krankenpflege gibt es nicht mehr.

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