Aus Thrombosen können gefährliche Lungenembolien werden!

Beim Tag der Gefäßgesundheit in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe ging es um Erkrankungsrisiken und was man dagegen tun kann

Bad Oldesloe, 21. Juni 2016. Der vergangene Sonnabend stand in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe ganz im Zeichen der lebenswichtigen Gefäßgesundheit. Bereits im Foyer traten den zahlreichen Besuchern mit Dr. Frank Hennersdorf, Chefarzt für Kardiologie und Angiologie, und Dr. Hans-Joachim Haas, Oberarzt Angiologie, zwei Spezialisten entgegen und wiesen auf Erkrankungsrisiken hin.

Die Besucher im Foyer hatten die Möglichkeit ihr eigenes Thrombose-Risiko anhand von zwei Fragebögen einzuschätzen. Zwei oder drei Punkte – von neun möglichen – waren oft schnell erreicht und erwiesen sich überraschend als Anzeichen für ein erhöhtes Beinvenen-Thromboserisiko. Wie man mit der Erkrankung umgeht, erklärte Dr. Haas und stellte vom Symptom bis zur Diagnose plastisch dar, wie eine Beinvenenthrombose entsteht. Auch Schmerzen im Beinbereich können dadurch auftreten. Solche Schmerzen können auch aufgrund von Durchblutungsstörungen auftreten, bekannt als „Schaufensterkrankheit“. Die bezeichnete er als besonders wichtiges Warnzeichen. Eine rechtzeitige und kompetente Untersuchung, der bei Bedarf die Einleitung von Gegenmaßnahmen folgt, kann lebensrettend sein. Denn sowohl Durchblutungsstörungen wie auch Thrombosen können gleichermaßen gefährlich werden.

Allein in Deutschland sterben jährlich rund 100.000 Menschen an thromboembolischen Ereignissen – Thrombose und Lungenembolie gehen oft Hand in Hand. Das sind mehr Opfer als durch Verkehrsunfälle, AIDS, Brust- und Prostatakrebs zusammen. Die Frage aus dem Publikum, ob ausreichendes Trinken eine wichtige Vorbeugungsmethode sei, um das Blut fließfähig zu halten, bestätigten beide Ärzte deutlich. „Gerade mit zunehmendem Alter ist eine regelmäßige Wasserzufuhr extrem wichtig, nicht nur für die Durchblutung.“ Dr. Hennersdorf informierte im Anschluss über neue medikamentöse Behandlungsalternativen bei der Behandlung von Thrombosen und Lungenembolien. Einen dritten Vortrag hielt Dr. Detlef Holtermann, Leitender Oberarzt Chirurgie. Er referierte über chirurgische Möglichkeiten zur Durchblutungsverbesserungen der Beine. Ausschältechniken und Crossover-Bypässe können hier das Mittel der Wahl sein.

Parallel zu den Vorträgen führte Dr. Haas bei Interessenten eine Demonstration von Ultraschall der Halsgefäße durch. Während Dr. Haas bei manchen Patienten geradezu „jungfräuliche“ Gefäße vorfand, entdeckte er andernorts Ablagerungen, die weitere Untersuchungen angezeigt erscheinen lassen. Der Hausarzt ist zunächst immer der richtige Ansprechpartner, wenn Risikofaktoren bestehen. Er wird seine Patienten, so Dr. Haas, „lieber einmal zu viel als einmal zu wenig“ zur weiteren Diagnostik an im Lesen von Ultraschallbildern erfahrene Untersucher verweisen. Und er kann seinen Patienten oft helfen, ihr Erkrankungsrisiko durch einen gesunden Lebensstil zu senken.

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