ACH begeht Tag der Seelischen Gesundheit

Dank des Engagements des ACH Studenten Fabian Kröger erfährt der alljährliche weltweite „Tag der seelischen Gesundheit“ am 10.10.2020 auch am Asklepios Campus Hamburg (ACH) Beachtung.

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Der "Tag der Seelischen Gesundheit" findet weltweit jährlich am 10.10. statt.

„Mit Kraft durch die Krise – gesund bleiben, auch psychisch“ lautet das Motto des diesjährigen Tages der seelischen Gesundheit am 10.10.2020. Gerade in diesem Jahr, in dem die Corona-Pandemie auch für Menschen ohne entsprechende Prädisposition eine besondere psychische Belastung darstellt, ist er doppelt aktuell. Bereits seit 2010 ruft ein Aktionsbündnis jährlich zu einer „Bundesweiten Woche der Seelischen Gesundheit“ rund um den weltweiten „Tag der Seelischen Gesundheit“ auf und wirbt damit für eine Gesellschaft, die offen und tolerant mit psychischen Erkrankungen umgeht. Viele Einrichtungen und Initiativen nutzen die Veranstaltungen, Aktionstage und -wochen, um sich zu diesem Thema deutschlandweit mit einem Experten-Netzwerk, allgemeinen Informationen sowie einem Online-Veranstaltungskalender zu präsentieren. Mittlerweile beteiligen sich rund 50 Regionen und Städte mit mehr als 800 Veranstaltungen an diesem Tag – und im Kleinen eben auch der ACH.

Grüne Schleifen als Zeichen der Solidarität

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ACH Student Fabian Kröger (Mitte) ist Leiter der AG Achtsamkeit und Initiator der Aktion am ACH im Rahmen des Tages der Seelischen Gesundheit.

Dank Fabian Kröger liegt in dieser Woche nicht nur Informationsmaterial am Campus aus, sondern tragen auch viele seiner Kommilitoninnen und Kommilitonen die grüne Schleife als Zeichen am Revers. Damit wollen sie zeigen, dass das Thema auch beim medizinischen Nachwuchs Beachtung findet. Eingie von ihnen sind auch Mitglieder der AG Achtsamkeit, die der 27-Jährige bereits seit Februar wöchentlich anbietet und leitet. Als Begründung, wie er dazu gekommen sei, hat der Student im neunten Semester eine nüchterne Erklärung parat: „Gerade Ärzte haben durch die übermäßige körperliche und psychische Belastung eine starke Prädisposition für psychische Erkrankungen. Diese geht zudem häufig mit einer erhöhten Suizidalität einher. Daher gehören wir schon jetzt quasi zu einer „Risikogruppe“, die lernen sollte, Selbstfürsorge zu betreiben. Und hier gilt aber hier wie bei allen Krankheiten: Vorbeugen ist besser als Heilen.“ Für die psychische Gesunderhaltung böten sich in erster Linie verschiedene Entspannungstechniken an. Aktuell hat Fabian Kröger zum Beispiel für die 25 teilnehmenden Studierenden einen achtwöchigen Online-Kurs „Autogenes Training“ organisiert. Sobald der Kurs bald wieder live und vor Ort möglich ist, sollen neben gemeinsamen Meditationen auch wieder Workshops wie z.B. der Stockkampftanz angeboten werden.

Krise als Chance genutzt

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Dieses Engagement hat natürlich seinen Grund oder vielmehr seinen Ursprung. Wie er gerade auf dieses Thema gestoßen sei, erzählt er genauso reflektiert wie freimütig: „Vor ungefähr einem Jahr habe ich selbst erfahren, was es bedeutet, in einer tiefen Krise zu stecken.“ Es betrifft uns alle: 27.507.218 Menschen – diese Zahl steht für alle Deutschen, die laut einer Münchner Arbeitsgemeinschaft mindestens einmal im Leben an einer psychischen Erkrankung leiden (Stand 2018). Der ACH Student hat dabei für sich erkannt, dass jede Krise auch eine Chance ist: „Aus dieser persönlichen Erfahrung und dem positiven Ausgang dieser Phase habe ich ein starkes Interesse für die Kinder- und Jugendpsychiatrie und damit auch eine Vorstellung entwickelt, welches medizinische Fachgebiet mich besonders reizt und in welchem ich mich fortbilden möchte.“ Bereits seit längerem hat er begonnen, Nachtwachen im Altonaer Kinderkrankenhaus in der Kinder- und Jugendpsychosomatik zu halten. Diesen Nebenjob schätzt der ACH Student sehr: „Dort bin ich bislang nicht nur intensiv mit den verschiedensten psychischen und psychosomatischen Krankheitsbildern in Berührung gekommen, sondern habe auch erkannt, welche Themen Jugendliche aktuell nachhaltig belasten: Allen voran die Klimakrise, der Umgang mit den sozialen Medien, ein destruktives Bewertungssystem der Schulen aber auch die Corona Krise werden ihre Spuren hinterlassen.“

"Das Thema ist mir unfassbar wichtig"

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Bei Fabian Krögers Kommilitoninnen und Kommilitonen am ACH ist das Thema auf große Resonanz gestoßen.

Besonders eine Nachricht habe ihn in diesem Zusammenhang geschockt, nämlich dass die Suizidrate bei Mädchen zwischen zehn und 14 Jahren in den USA seit Einführung der sozialen Medien um 151 Prozent gestiegen sei. Diese und viele weitere Erkenntnisse habe er dem Netflix-Film „Das Dilemma mit den sozialen Medien“ entnommen, den er jeder/m nur ans Herz legen könne. „Nicht nur aufgrund der Kenntnis dieser und anderer Fakten ist für mich das Thema einfach unfassbar wichtig. Mich für die Akzeptanz und Wahrnehmung psychischer Erkrankungen stark zu machen, ist mir ein großes Anliegen – auch bei den ACH-Studierenden, die schon während des Studiums einem erhöhten Leistungsdruck ausgesetzt sind,“ betont Fabian Kröger, und ergänzt: „Stigmata psychischer Erkrankungen müssen anhand von Aufklärungsarbeit aufgebrochen werden, da sie den Genesungsprozess zusätzlich erschweren“. Daher begrüße er es sehr, dass der Campus bereits seit Ende 2019 mit INSITE-Interventions einen Partner gewonnen habe, in dessen Psychologischer Sprechstunde ein Beraterteam sowohl Studierenden als auch Mitarbeitenden am ACH in beruflichen und persönlichen Problemsituationen zur Seite stehe.

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