Chefärzte-Podium am Asklepios Campus Hamburg

Neun meist Chefärztinnen und Chefärzte standen am 2. Mai den Studierenden vor allem des 10. Semesters am Asklepios Campus Hamburg (ACH) rund um die Themen Bewerbung, Berufseinstieg und Karriereplanung Rede und Antwort.

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„Anything goes“ – diese Erkenntnis könnte als Überschrift über dem traditionellen Chefärzte-Podium stehen, das am 2. Mai am ACH stattfand. Erklärtes Ziel der alljährlichen Veranstaltung war es, den Studierenden an der Schwelle zum Berufseinstieg wertvolle Tipps aus der Praxis zu geben. Wichtigste Erkenntnis des Podiums war, dass keine Meinung ohne Gegenmeinung und kein Ratschlag ohne Relativierung blieb, dass es also trotz gewisser Konsenspunkte kein Patentrezept gibt. Beruhigende Folge der Diskussion war, dass viele Studierende im Laufe der Veranstaltung den Eindruck bekamen, den Druck aus ihrer aktuellen Lebensphase etwas rausnehmen und dem Berufseinstieg gelassener entgegensehen zu können.

Voll besetztes Podium

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Erstmals nahmen neun Ärztinnen und Ärzte am Chefärztepodium teil

Vor allem in einem Punkt waren sich die erfahrenen Ärztinnen und Ärzte des hochkarätig besetzten Podiums einig: Niemand der anwesenden Studierenden muss sich in naher Zukunft Sorgen um eine Stelle machen. Diese Meinung teilten: Prof. Dr. med. Dirk Arnold, Hämatologe und Palliativmediziner am Asklepios Klinikum (AK) Altona, Prof. Dr. Dr. med. habil. Thomas Carus, Chirurg am AK Westklinikum Rissen, Prof. Dr. med. Alexander Ghanem, Kardiologe am AK Nord, Dr. med. Britta Goldmann, Kardiologin am AK Harburg, Prof Dr. med. Claas-Hinrich Lammers, Psychiater am AK Nord Ochsenzoll, Margrit Riese, Fachärztin für Chirurgie, Notfallmedizin und Akupunktur, Dr. med. Ursula Scholz vom Burstzentrum AK Barmbek, PD Dr. med. Christoph Terborg, Neurologe am AK St. Georg, sowie Prof. Dr. Dr. med. Christian F. Weber, Anästhesist am AK Wandsbek.

Erfahrungn oft sehr gegensätzlich

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Dr. med. Britta Goldmann, Prof Dr. med. Claas-Hinrich Lammers und Margrit Riese

In einer schnell getakteten Folge von Fragen und Wortbeiträgen schilderten die neun Podiumsmitglieder ihre persönlichen Erfahrungen, die oft recht gegensätzlich ausfielen: - Der erste Schritt? ‚Kann bedeutend sein‘ vs. ‚Ist nicht alles entscheidend‘. Große oder kleine Klinik? ‚Unbedingt Uniklinik bei Karrierewunsch‘ vs. ‚kommt auf den Fachbereich und die Pläne des Einzelnen an.‘ – Die Wahl des Fachbereichs? ‚Entscheidet sich nicht am ersten Tag‘ vs. ‚Sie sollten wissen, was sie wollen.‘ - Der Erwerb eines Doktortitels? ‚Es ist eine gute Eintrittskarte‘ vs. ‚Es geht sogar bis zur Chefarztposition ohne.‘ - Promotion möglichst im künftigen Facharztbereich? ‚Gute Vorbereitung‘ vs. ‚‘Ist nicht zwingend notwendig.‘ - Facharzt möglichst vor der Familienplanung abschließen? ‚Auf jeden Fall‘ vs. ‚Keine Notwendigkeit.‘

ACH Studierende erhalten vielseitige Unterstützung

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Hörten interessiert zu: ACH Studierende aus dem Abschlussjahrgang

Während ihres gesamten Studiums können die Studierenden am ACH bereits direkte Kontakte zu vielen Chefärzten und potenziellen Arbeitgebern in Vorlesungen und Praktika knüpfen; außerdem können sie auf die Unterstützung durch Geschäftsführung und Mitarbeiter am ACH in allen Fragen bis hin zur Stellensuche zählen. Damit den Studierenden am ACH sowohl fachlich als auch persönlich der Schritt von der Universität in die Klinik möglichst reibungslos gelingt, bietet der ACH zusätzlich jedes Jahr im Frühjahr eine ganze Reihe von hilfreichen Veranstaltungen an, zu denen auch das Chefärzte-Podium zählt. Erst in der Woche zuvor gab es kurz hintereinander zwei weitere: Das traditionelle Treffen mit Prof. Dr. Christoph U. Herborn, als Medical Director Mitglied des Vorstands der Asklepios Kliniken, der den Studierenden am 24. April eine Stunde Asklepios als potenziellen Arbeitgeber vorgestellt und dann Fragen beantwortet hatte. Und die Begegnung mit den Alumni des ACH, die auf Initiative des ACH Alumni-Vereins die Studierenden zu einem Podiumsgespräch eingeladen hatten.

Dank für die lebendige Moderation

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Geschäftsführer Dr. Christoph Jermann und Moderatorin Sabine Conow

Moderiert wurde die gut besuchte und kurzweilige Mittagsveranstaltung erneut von Sabine Conow. Die praxiserfahrene Personalrecruiting- und Personalentwicklungsexpertin ist den Studierenden am ACH als Dozentin bekannt und führt seit mehreren Jahren auch Führungskräftetrainings bei Asklepios durch. Eine Herausforderung in diesem Jahr war für sie die große Anzahl der Podiumsgäste: Erfreulicherweise hatten besonders viele ihre Bereitschaft signalisiert, sich ihren Fragen einerseits und den Fragen der Studierenden andererseits zu stellen. Wie immer fiel es ACH Geschäftsführer Dr. Christoph Jermann zu, am Anfang den anwesenden Gästen für ihre grundsätzliche Bereitschaft und ihr Kommen sowie am Ende für ihre teilweise sehr persönlichen Ratschläge herzlich zu danken – sowie Sabine Conow für ihre kluge und lebendige Moderation.

Hier die kurzen Antworten auf die Abschlussfrage, welchen wichtigsten persönlichen Tipp sie ACH Studierenden zusammenfassend mit auf den Weg geben möchten:

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Margrit Riede, Dr. med. Ursula Scholz, PD Dr. med. Christoph Terborg sowie Prof. Dr. Dr. med. Christian F. Weber, Anästhesist am AK Wandsbek.

 

 

Dr. med. Britta Goldmann: „Seien Sie neugierig, bleiben Sie flexibel, lassen Sie sich treiben! Ich weiß aus eigener Erfahrung: Kardiologe wird man nicht an einem Tag.“
Prof Dr. med. Claas-Hinrich Lammers: “Viel zu wissen bringt Spaß - aber: ‘If you want to be successful, double your failure rate’”.
Margrit Riede: „Es gibt immer Umwege. Bleiben Sie offen!“
Dr. med. Ursula Scholz: „Für mich zählt besonders Empathie, Freude am Patientenkontakt und Ehrgeiz. Seien Sie bei allem, was Sie tun, mit dem Herzen dabei.“
PD Dr. med. Christoph Terborg: „Hören Sie auf Ihr Herz – der Beruf ist nur ein Teil Ihres Lebens, vergessen Sie dabei nicht die Familie. Heutzutage ist eine Karriere in der Medizin absolut auch mit Kindern möglich.“
Prof. Dr. Dr. med. Christian F. Weber: „Seien Sie offen für die klinische Forschung – sie ist spannend und alles andere als ein notwendiges Übel!“

 

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Prof. Dr. med. Dirk Arnold, Prof. Dr. Dr. med. habil. Thomas Carus und Prof. Dr. med. Alexander Ghanem

Prof. Dr. med. Dirk Arnold: „Die Entscheidung, die sie demnächst treffen, ist nicht die wichtigste in Ihrem Leben. Vergessen Sie später nie, dass die Assistenzarztzeit eigentlich eine Weiterbildungszeit ist.“
Prof. Dr. Dr. med. habil. Thomas Carus: „Machen Sie eine fünftägige Hospitation, bevor Sie starten. Dann merken Sie schnell, ob Fachrichtung und Abteilung etwas für Sie sind.“
Prof. Dr. med. Alexander Ghanem: „Vergessen Sie am besten erst einmal Ihren persönlichen Masterplan. Der ärztliche Beruf ist der schönste auf der Welt. Es geht dabei nicht um das Sammeln von Titeln oder Zertifikaten, sondern vor allem darum, Patienten zu helfen.“

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