Neue Leitung der Semmelweis Universität zu Besuch in Hamburg

Die Teilnahme von Verantwortlichen der Semmelweis Universität am Asklepios Krebskongress 2019 in Hamburg und danach der dreitägige Besuch einer Delegation des Rektors boten Asklepios und dem Asklepios Campus Hamburg (ACH) Gelegenheit zu strategisch wichtigen und ergebnisreichen Gesprächen mit der neuen Universitätsleitung.

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Es fing informell an mit einem vereinbarten längeren Gespräch am Rande des Asklepios Krebskongresses 2019, der am 15. und 16. Februar in Hamburg stattfand und an dem zwei hochrangige Referenten von der Semmelweis Universität (Budapest) teilnahmen: Prof. Dr. med. Péter Ferdinandy (Vice-rector for science and innovations) und Prof. Dr. med. József Tímár (President of the doctoral counsel). Weitere Teilnehmer an dem Gespräch waren Prof. Dr. med. Dr. h.c. Péter Bucsky (Repräsentant des Rektors der Semmelweis Universität am ACH), Dr. Christoph Jermann (Geschäftsführer der Asklepios Medical School GmbH), Prof. Dr. med. Karl J. Oldhafer, (Repräsentant des Dekans der Medizinischen Fakultät der Semmelweis Universität am ACH, Chefarzt Allgemein- und Visceralchirurgie an der Asklepios Klinik Barmbek) und PD Dr. med. Georgia Schilling (Leitung Asklepios Proresearch, ltd. Oberärztin Onkologie an der Asklepios Klinik Altona).

Semmelweis Universität verfolgt ehrgeizige Ziele

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Bei dem Gespräch wurde schnell klar, welche ehrgeizigen Ziele sich die Semmelweis Universität unter dem neuen Rektor im Blick auf die maßgeblichen internationalen Hochschulrankings gesetzt hat, mit welcher Entschlossenheit und Systematik sie diese Ziele auf breiter Front verfolgt, und was sie dabei von ihrem Partner Asklepios und ihrer Niederlassung ACH gerade auch im Bereich Forschung, wissenschaftliche Aktivitäten und Publikationen erwartet. Die Verantwortlichen des ACH machten gegenüber ihren ungarischen Partnern deutlich, wie sehr sie diese Bestrebungen der Semmelweis Universität generell begrüßen, bedeutet doch mehr Renommee der Mutteruniversität in Budapest auch mehr Renommee ihrer Niederlassung in Hamburg. Speziell wiesen sie darauf hin, dass der Wunsch der Semmelweis Universität nach noch mehr Forschung und noch mehr Publikationen in Hamburg konvergiert mit den Wünschen vieler ACH Studierenden und Dozenten sowie den entsprechenden aktuellen Anstrengungen des ACH. Die Palette laufender Maßnahmen des ACH reicht von der erstmaligen Aufzählung aller PubMed-gelisteten Publikationen der fachverantwortlichen Dozenten des ACH im neuen Forschungsbericht der Asklepios Kliniken Hamburg über die regelmäßige Erinnerung der Fachverantwortlichen an die konsequente Angabe der akademischen Affiliation Asklepios Campus Hamburg der Semmelweis Universität bei allen Publikationen bis hin zum Aufbau wissenschaftlicher Studentenkreise. Dazu zählen außerdem die aktive Förderung der Publikation qualifizierter Diplomarbeiten sowie die Bemühungen um für ACH Studierende und Absolventen bzw. für Asklepios Ärzte attraktivere Möglichkeiten der Promotion (Dr. med.) und Habilitation (PD) an der Semmelweis Universität.

Delegation diskutiert wichtige Themen mit Asklepios

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Wenige Tage nach diesem ergebnisorientierten und anregenden informellen Gespräch mit den Herren Prof. Ferdinandy und Tímár landete am 18. Februar eine offizielle Delegation des neuen Rektors des Semmelweis Universität in Hamburg. Während ihres dreitägigen Aufenthalts wurden in Gesprächen mit Asklepios und mit dem ACH die wichtigen Themen der vergangenen Tage sowie eine ganzen Reihe weiterer Themen diskutiert. Zu der Delegation des Rektors gehörten: Herr Prof. Dr. med. Béla Merkely (Rektor der Semmelweis Universität, Lehrstuhlleiter des Kardiovaskulären Zentrums), Herr Prof. Dr. med. Miklós Kellermayer (designierter Dekan der Medizinischen Fakultät, Direktor des Instituts für Biophysik und Strahlenbiologie), Herr Prof. Dr. med. András Kiss (Beauftragter des Rektors für deutsche Angelegenheiten, Leiter des II. Instituts für Pathologie), Frau Prof. Dr. med. Veronika Müller (Beauftragte des Rektors im Sekretariat für Ausländische Studenten der Semmelweis Universität, verantwortlich für die Organisation und Entwicklung der klinisch-praktischen Lehre von ausländischen Studenten, Direktorin der Klinik für Pulmonologie), Herr Prof. Dr. med. Attila Mócsai (Direktor des Studentensekretariats des fremdsprachigen Medizinstudiums, Mitarbeiter des Instituts für Physiologie), Frau Judit Szlovák  (Projektkoordinatorin im Direktorat für Internationale Beziehungen, Beauftragte für deutsche Angelegenheiten).

Zahlreiche Besuchs- und Gesprächstermine

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Außer dem gemeinsamen Besuch einer Veranstaltung in der Hamburgischen Staatsoper gab es in den drei Tagen auf Wunsch des Rektors weder ein Rahmenprogramm noch Sightseeing.

Alles konzentrierte sich auf eine eng getaktete Abfolge zahlreicher Besuchs- und Gesprächstermine in unterschiedlichen Asklepios-Einrichtungen sowie am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein (OSP):

  • Unternehmenszentrale: ausführlicher Austausch mit Herrn Kai Hankeln (Vorstandsvorsitzender der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA) und Herrn Prof. Dr. med. Christoph U. Herborn (Vorstandsmitglied, CMO)
  • Asklepios Klinik Barmbek (AKB): Präsentation zur Asklepios Kliniken Hamburg GmbH und zur AKB durch Dr. med. habil. Axel Stang (Ärztlicher Direktor AKB) im Beisein von Frau Stefanie Ludwig (Geschäftsführende Direktorin AKB). – Führung durch verschiedene Abteilungen mit den entsprechenden Chefärzten: Prof. Dr. med. Heinrich Becker (Pneumologie und Internistische Intensivmedizin), PD Dr. med. Gerian Grönefeld (Kardiologie), Prof. Dr. med. Karl J. Oldhafer (Allgemein- und Visceralchirurgie), Prof. Dr. med. Thomas von Hahn (Gastroenterologie und Interventionelle Endoskopie), Dr. med. habil. Axel Stang (Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin). – Austausch mit ACH Absolventen bzw. Assistenzärzten
  • Asklepios Klinik St. Georg (AKS): Führung durch verschiedene Abteilungen mit den entsprechenden Chefärzten: Herr Michael Ehnert (Sportmedizin und Prävention), Herr PD Dr. med. Dietmar Kivelitz (Strahlendiagnostik), Herr Prof. Dr. med. Karl-Heinz Kuck (Kardiologie), Frau PD Dr. med. Silke Tribius (Strahlentherapie). – Besichtigung des Forschungslabors mit dem Leiter Herrn Dr. Kai Jaquet
  • ACH: Besichtigung des Campusgebäudes. – Ausführlicher Austausch mit Prof. Dr. med. Dr. h.c. Péter Bucsky, Dr. Christoph Jermann, Prof. Dr. med. Karl J. Oldhafer. – Austausch mit den ACH Jahrgangssprechern
  • Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein (OSP): Führung durch den OSP mit Herrn Michael Ehnert und Frau Ingrid Unkelbach (Leiterin)

Delegationsmitglieder treffen Fachkollegen

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Prof. Dr. med. Miklós Kellermayer und PD Dr. med Dietmar Kivelitz

Der Rektor, der am dritten Tag vorzeitig abreisen musste, traf am ersten Tag gleich zu Beginn auf seinen Fachkollegen Prof. Dr. Karl-Heinz Kuck, was die beiden seit Jahrzehnten befreundeten Kardiologen offenkundig sehr freute. Zusammen mit der ganzen Delegation bekam er sogar noch Gelegenheit, die Schlussphase einer erfolgreichen komplizierten Herzoperation im OP mit zu verfolgen. Auch im Falle von Michael Ehnert traf der Rektor einen Bekannten: Herr Ehnert hatte im Sommer 2017 als Mannschaftsarzt die deutsche Nationalmannschaft bei den Schwimmweltmeisterschaften in Budapest betreut und dabei den – wie viele Ungarn – Wassersport-begeisterten Prof. Merkely kennengelernt.

Auch andere Delegationsmitglieder bekamen im Verlauf der drei Tage Gelegenheit, Fachkollegen an Asklepios Kliniken zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen. Dies führte regelmäßig zu so angeregten Unterhaltungen und Expertengesprächen führte, dass gleich Visitenkarten ausgetauscht wurden und es häufig schwerfiel, die Delegation zum Aufbruch zur nächsten Besuchsstation zu bewegen und den Zeitplan einzuhalten.

Und selbst wo es keine unmittelbaren Berührungspunkte zwischen Fachkollegen gab, zeigten alle Delegationsmitglieder ein lebhaftes Interesse an allem, was sie in Hamburg zu sehen und zu hören bekamen. Erfreulicherweise fanden sich ausnahmslos bei allen Terminen Anknüpfungspunkte für aufschlussreiche Gespräche. Dies galt nicht zuletzt für das Treffen, das die Delegation am dritten Tag – ohne Teilnehmer seitens der ACH Verantwortlichen – in einem überfüllten Besprechungsraum mit den Jahrgangssprechern hatte. Sie zeigten sich im Anschluss sehr beeindruckt und erfreut über die Offenheit, Freundlichkeit und glaubhafte Interessiertheit des designierten neuen Dekans Prof. Kellermayer und der anderen neuen Verantwortlichen an einem konstruktiven, auch kritischen Austausch z.B. über das Curriculum oder über regulatorische und administrative Besonderheiten der Semmelweis Universität. Sie äußerten den Wunsch, diesen Austausch bei nächster Gelegenheit fortzusetzen, genau wie seinerseits Prof. Kellermayer.

 

Konkrete und erfreuliche Ergebnisse

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Kai Hankeln, Prof. Dr. med. Christoph U. Herborn und Prof. Dr. med. Béla Merkely

 

Diese entspannte und zugleich konzentrierte Atmosphäre, getragen vom verbindenden Interesse an Qualität, Innovation, Weiterentwicklung und an einem Kennenlernen auf Augenhöhe, war ein bemerkenswertes durchgängiges Merkmal der drei Tage und ist zugleich ein nicht zu unterschätzendes Ergebnis dieses Delegationsbesuchs. Zu den weiteren, konkreten Ergebnissen gehören:

 

  • die erfolgte Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding durch den Vorstand von Asklepios und den Rektor der Semmelweis Universität, dass beide Partner grundsätzlich eine Fortführung ihrer Kooperation und des ACH nach 2023 – also nach dem Auslaufen der aktuellen Verträge – wünschen und deshalb zügig die Verhandlungen eines Folgevertrags aufnehmen und zum Abschluss bringen wollen,
  • die grundsätzliche Verständigung über wichtige Ziele der Semmelweis Universität bei der geplanten tiefgreifenden inhaltlichen und methodischen Reform der Lehre,
  • die grundsätzliche Verständigung über das Ziel einer Erweiterung der Forschungsaktivitäten bei Asklepios und am ACH im Allgemeinen und über einige entsprechende Maßnahmen im Besonderen, hier vor allem die politische Ermöglichung einer Einführung des Dr. med., den weiteren Aufbau Studentischer Wissenschaftskreise und die konsequente Angabe der Affiliation ACH bzw. Semmelweis Universität bei Publikationen der Fachverantwortlichen Dozenten
  • die neuen bilateralen Kontakte zwischen leitenden Experten in Budapest und Hamburg und das gemeinsame Ziel, dieses Netzwerk systematisch auszuweiten und darüber die Zusammenarbeit in allen Bereichen der Lehre, der Forschung und der medizinischen Praxis zu intensivieren,
  • die Übereinstimmung in der Einschätzung, dass die vom ACH – nicht zuletzt als Geschenk an die Semmelweis Universität zum 250. Jahrestag ihrer Gründung im Jahr 1769 – geplante Ringvorlesung Experten der Semmelweis Universität am ACH mit Vorträgen von rund 35 Lehrstuhlinhabern und Institutsleitern aus Budapest  auf Einladung der jeweiligen Fachkollegen und Fachverantwortlichen Dozenten in Hamburg ein geeignetes Instrument zur Umsetzung dieses Ziels ist,
  • die Vereinbarung, dass die Auftaktveranstaltung zu dieser Ringvorlesung in Hamburg, die unter der Schirmherrschaft des Rektors der Semmelweis Universität steht, auch durch ihn eröffnet werden soll, und zwar Ende September 2019 im Rahmen eines größeren Events mit Pressekonferenz, das zugleich eine Feier des 250-jährigen Jubiläums sein und die Semmelweis Universität in Deutschland noch bekannter machen soll,
  • die vom ACH übermittelte Offerte des Finanzdienstleisters BrainCapital, nicht wie bisher erst für das Studium am ACH, sondern bereits für das zweite vorklinische Jahr an der Semmelweis Universität den Studienbewerbern bzw. Studierenden eine Gebührenfinanzierung nach dem innovativen Modell des sog. Umgekehrten Generationenvertrags anzubieten, um soziale Zugangshürden weiter zu senken und die soziale Durchmischung der Studierendenschaft zu fördern.
  • die Vereinbarung, dass der Prof. Kellermayer kurzfristig zu einem Folgebesuch nach Hamburg kommen wird, um die begonnenen Gespräche über die Weiterentwicklung der Lehre und über andere wichtige Aspekte der Zusammenarbeit fortzusetzen.

Rückmeldungen der Gäste und Fazit der Gastgeber positiv

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Die Rückmeldungen der Delegation zu den drei intensiven Tagen in Hamburg waren ebenso positiv wie auch das Fazit seitens der Hamburger Gastgeber, das Dr. Jermann gegenüber Prof. Kellermayer mit den Worten zum Ausdruck brachte: „We were impressed by your strategic approach, by the resolve and dynamics of change and innovation we felt in the new leadership team, and by your openness to listen and to jointly find new and better ways to do things. So we all - including the students you talked to - are more than happy to welcome you again soon in Hamburg and to find out together how best we can support you in pushing ahead with the Rector’s ambitious agenda. Thank you for your inspiring and energizing visit!“

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