11. ACH Ringvorlesung: Rheumatologie

Prof. Dr. med. Martin Fleck, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie / Klinische Immunologie des Asklepios Klinikum Bad Abbach sowie Bereichsleiter Rheumatologie der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin am Uniklinikum Regensburg, hat im Rahmen der Ringvorlesung Asklepios Centers of Excellence am Asklepios Campus Hamburg (ACH) die erste Veranstaltung im neuen Semester gehalten.

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Der Geschäftsführer der Asklepios Medical School (AMS), Dr. Christoph Jermann, eröffnete den Abend mit einem ausdrücklichen Dank an den Referenten für sein Kommen – es sei alles andere als selbstverständlich, dass ein vielbeschäftiger Chefarzt für einen einzelnen Vortrag vor Studierenden an einem Nachmittag von Bad Abbach bei Regensburg nach Hamburg reise spät abends wieder zurück. Prof. Fleck betonte daraufhin, dass er dies vor allem auch deswegen sehr gern auf sich genommen habe, da er mit Dr. Jakob Göttl, Absolvent des ACH und Assistenzarzt in seinem Team, hervorragende Erfahrungen gemacht habe. Seine anfänglichen Vorbehalte gegen diese neue Form der Medizinerausbildung habe er damals rasch über Bord geworfen und freue sich nun über die Möglichkeit, den Campus selber kennenzulernen.

Nur durch Forschung wird Fachgebiet weiterentwickelt

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Prof. Dr. med. Martin Fleck, Rheumatologie Asklepios Klinik Bad Abbach

Noch vor Beginn des eigentlichen Vortrags legte der Rheumatologe dem studentischen Auditorium eine Sache besonders ans Herz: Wissenschaftliches Arbeiten und die Promotion. Dabei würden sie nicht nur lernen, Daten zu interpretieren und sich mit wissenschaftlichen Publikationen auseinanderzusetzen, sondern vor allem auch selbst wissenschaftlich zu arbeiten. Aus seiner Begeisterung für Forschung allgemein und die internationale Gemeinschaft, in der sich Forscher bewegten, machte Prof. Fleck kein Hehl: „Nur durch Forschung kann ein Fach weiterentwickelt werden. Gerade bei der Rheumatologie ist dies besonders wichtig, da die Ursache für die rheumatischen Erkrankungen – abgesehen von einer genetischen Disposition - nach wie vor unerkannt ist. Daher spielt Grundlagen- und klinische Forschung in beiden Häusern, in denen ich tätig bin, eine große Rolle.“ Die Asklepios Klinik in Bad Abbach habe zudem die Berechtigung für die sechsjährige Weiterbildung für Innere Medizin und Rheumatologie und biete die Möglichkeit zur Promotion. Darüber hinaus werde dort der medizinische Nachwuchs in vielfältiger Weise gefördert: In verschiedenen Forschungsprojekten, der Einbindung in studentische Lehrveranstaltungen und der Beteiligung an Fortbildungsveranstaltungen. All das ermögliche es Interessenten, akademisch Karriere zu machen und sogar zu habilitieren.

Infektion versus Autoimmunreaktion

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ACH Studierende bei der 11. Ringvorlesung

In seinem eigentlichen Fachvortrag beschrieb Prof. Fleck die rheumatischen Erkrankungen als Entzündungskrankheiten, die durch Immunzellen hervorgerufen werden, welche körpereigene Strukturen attackieren. So können fehlgeleitete Immunzellen sterile Entzündungen in Gelenken (Arthritis), Bindegewebe (Kollagenosen), Gefäßwänden (Vaskulitiden), Nerven (Neuritis), Muskeln (Myositis) und weiteren Organen und Geweben verursachen. Bei der Differentialdiagnose sei es daher besonders wichtig, eine Infektion und deren erregergerichtete Entzündungsreaktion von einer Autoimmunreaktion zu unterscheiden.

Anhand von jeweils fünf Positiv- und Negativ-Empfehlungen erläuterte der Rheumatologe den ACH Studierenden, worauf sie in der Behandlung gegebenenfalls in Prüfung oder auch Praxis achten müssten. Mit gezielten Fragen, einer anschaulichen Präsentation und einem temporeichen Vortrag gelang es dem Referenten, im Dialog mit dem Auditorium sein Fachgebiet spannend zu vermitteln. Dass dies bei den Studierenden gut ankam, zeigte sich vor allem auch daran, dass im Anschluss gleich zwei von Ihnen Prof. Fleck auf das Thema Grundlagenforschung in Bad Abbach ansprachen und ihr Interesse an einer rheumatologisch orientierten Diplom- bzw. Doktorarbeit bekundeten.

 

Nächste Ringvorlesung:

14.3. mit Dr. Michael Hartwich aus Bad König zum Thema Neurologie/Früh-Reha

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