ACH Alumnus erhält nach erfolgreicher Facharztprüfung gleich Oberarztstelle

Dr. med. Jan Ulrich, Absolvent des 2. Jahrgangs am Asklepios Campus Hamburg (ACH), hat Ende 2018 seine Facharztprüfung für Innere Medizin bestanden und wurde als einer der ersten ACH Absolventen, wenn nicht überhaupt als erster zum Oberarzt ernannt.

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Im Interview: ACH Alumnus und Oberarzt dr. Jan Ulrich

Herr dr. Ulrich, Ihr Medizinstudium scheint ohne große Umwege gelaufen zu sein...

Als ich mich direkt nach dem Abitur entschlossen habe, ein Medizinstudium an der Semmelweis Universität in Budapest anzufangen, habe ich mich rückblickend für einen Weg entschieden, der manchmal wirklich hart war. Aber wenn man sich auf den Weg über ein Vorklinikum in Ungarn einlässt, kann einen meines Erachtens im weiteren Verlauf des Studiums nichts mehr so schnell aus der Bahn werfen. Jedenfalls war ich nach zwei Jahren froh, am Asklepios Campus in Hamburg weiterstudieren zu können. Meine Zeit in Budapest habe ich sehr genossen. Umso glücklicher war ich dann, meinen Traum in einer so schönen Stadt wie Hamburg weiter verfolgen zu können. Schon in meiner Abschlussarbeit bei Herrn Prof. Dr. Onno E. Janßen aus dem Endokrinologikum Hamburg widmete ich mich meiner Passion, der Endokrinologie und Stoffwechselmedizin. Noch vor Ende des Studiums bot mir Herr Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland, damaliger Chefarzt und Repräsentant des Dekans der Semmelweis Universität am ACH, eine Assistenzstelle in seiner 1. Medizinischen Abteilung für Innere Medizin, Endokrinologie, Diabetologie und Gastroenterologie an. Da musste ich nicht lange überlegen.

 

Auch Ihr Berufseinstieg klingt nach einer Blitzkarriere. Wie kam es dazu?

Nach fünf Jahren Weiterbildungszeit in der Inneren Medizin habe ich mich im letzten Jahr schnellstmöglich für die Facharztprüfung angemeldet. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich zudem die Voraussetzungen erfüllt, mich bei der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) als Diabetologe zertifizieren zu lassen. Das hat es mir ermöglicht, die Leitung der Diabetologie in einem Krankenhaus der Maximalversorgung im Zentrum von Hamburg zu übernehmen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, rechtzeitig mit der Wiederholung des gerade in der Inneren Medizin sehr umfangreichen Stoffes anzufangen. Für die Vorbereitung auf die circa 40-minütige mündliche Facharztprüfung habe ich mir über ein halbes Jahr berufsbegleitend Zeit genommen, was sich rückblickend auch gelohnt hat. Unmittelbar danach habe ich meine jetzige Oberarztstelle angeboten bekommen. Im Gespräch mit dem Asklepios Betriebsrat stellte ein Mitglied dort fest, dass ich mit 31 Jahren wohl zu den jüngsten Oberärzten in der Geschichte der Klinik zähle. Ich bin gerne in der Abteilung und freue mich, dass mit Herrn Dr. Ulrich-Frank Pape die Vakanz in der Leitung unserer Abteilung mit über 35 Planbetten sowie den Funktionsbereichen Endoskopie und Sonographie seit Anfang dieses Jahres beendet ist.

 

Inwiefern hat Sie rückblickend Ihre Zeit am ACH geprägt?

Nach dem Studium tauscht man sich natürlich darüber aus, an welcher Hochschule man seinen Abschluss gemacht hat. Im klinischen Alltag wird man jedoch nur noch an seiner täglichen Arbeit und im Umgang mit seinen Mitmenschen gemessen. Rückblickend besticht für mich das Studium am ACH nicht nur durch die frühen und intensiven Patientenkontakte, sondern vor allem durch die Vermittlung umfassender theoretischer Kenntnisse im face-to-face-Unterricht. Die strukturierte Vorbereitung im Rahmen des Studiums sowohl auf das klinische als auch auf das wissenschaftliche Arbeiten habe ich in sehr guter Erinnerung. Und als Dozent sowohl für Studierende am ACH als auch an staatlichen Hochschulen in Deutschland und Österreich merke ich immer wieder, wie fundiert doch die Ausbildung am ACH ist. Eine besondere Freude sind für mich die regelmäßig im Jahr stattfindenden Alumni-Veranstaltungen. Hier gibt sich der ACH jedes Mal größte Mühe einen schönen Abend mit regem Austausch zwischen alten und stets auch neuen Bekannten zu verwirklichen.

 

Was bedeutet Ihnen Ihre Tätigkeit als Dozent?

Ich interessiere mich sehr für die Nachwuchsförderung und nehme meine wöchentlich stattfindenden Vorlesungen und Kurse sehr ernst. Mich beschäftigt dabei vor allem, wie sehr sich aktuell die Situation in den Kliniken verändert: Die ökonomischen Erwartungen, dass zum Beispiel die Fallzahlen immer weiter steigen, bedingen das ständig höhere Tempo in den klinischen Abläufen. Das erschwert den erfahrenen Ärztinnen und Ärzten, die zudem irgendwann ausscheiden werden, heute im klinischen Alltag ihre Kenntnisse gründlich an die Generation von morgen weiterzugeben. Ich bin der Überzeugung, dass junge Ärztinnen und Ärzte ordentlich angelernt werden müssen, sonst werden wir in zehn oder mehr Jahren in einem qualitativ sehr viel schlechterem medizinischen System leben und arbeiten müssen.

 

Was wissen Sie von Ihren ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen?

Unser 2. Jahrgang ist tatsächlich in ganz Deutschland und sogar im Ausland verstreut; viele haben mir sehr nett gratuliert, als sie hörten, dass ich bereits eine Oberarztstelle angetreten habe. Offensichtlich wurden einige meiner engsten Freunde von dieser Nachricht zur Lernvorbereitung und Prüfungsanmeldung motiviert. So werden mir in nächster Zeit sicherlich einige Kollegen und Freunde folgen und auch ihren Facharzt abgeschlossen haben. Dann freue ich mich jetzt schon, beim nächsten ACH-Event mit ihnen darauf anzustoßen.

 

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