MRT, CT, Röntgen, Sonografie – wofür braucht man was?

Sie kennen das sicherlich: Bei einigen Verletzungen wird man im Rahmen der Diagnostik zur Magnetresonanztomographie, kurz MRT, geschickt, bei anderen kommt eine Computertomographie, kurz CT, zum Einsatz – und wieder andere Beschwerden erfordern eine Röntgenaufnahme oder eine Sonografie, einen Ultraschall. Hier erfahren Sie, welche Methode wann angewandt wird.

Sonografie des Knies
Mithilfe der Sonografie können organische Gewebe bzw. Weichteile untersucht werden. © iStock

Zunächst einmal: Rund 99 Prozent aller Sportverletzungen oder degenerativen Veränderungen können mithilfe der vier gängigen Bildgebungsverfahren MRT, CR, Röntgenuntersuchung und Sonografie sicher diagnostiziert werden. Wichtig ist allerdings, dass sich die behandelnden Ärzt:innen im Vorwege Gedanken darüber machen, welches Verfahren im Rahmen der Diagnostik zum Einsatz kommen soll, damit der Ursache von Beschwerden effektiv auf den Grund gegangen werden kann. Denn: Nicht jede Methode eignet sich in gleichem Maße für die Diagnostik. Grund genug, Ihnen einen ersten Überblick zu geben und die einzelnen Verfahren zu erläutern.

Diagnostik von Sport- und orthopädischen Verletzungen: Wofür braucht man was?

Sonografie
Starten wir mit der Sonografie, der sogenannten Ultraschalluntersuchung. Mithilfe der Sonografie können organische Gewebe bzw. Weichteile untersucht werden – im orthopädischen Bereich zählen beispielsweise Muskelfaserrisse, Hämatome und Einblutungen, Sehnenrisse wie der Riss der Achillessehne oder der Rotatorenmanschette dazu. Der Vorteil: Von diesem Bildgebungsverfahren geht keinerlei Strahlenbelastung für den Körper aus. Auch bei Schwangeren kann die Sonografie bedenkenlos eingesetzt werden. Nicht geeignet ist die Methode, um tiefliegende Gelenkstrukturen zu betrachten. Hinzu kommt: Das Verfahren ist wenig standardisiert, die Sensitivität der Diagnostik hoch. Heißt konkret: Je erfahrener ein Arzt bei der Anwendung der Sonografie ist, desto bessere Ergebnisse werden in der Regel im Hinblick auf die Diagnostik erzielt. 

Röntgenuntersuchung
Röntgenverfahren kommen bei Verdacht auf einen Knochenbruch zum Einsatz. Dabei muss eine sogenannte rechtfertigende Indikation vorhanden sein, damit die Untersuchung angeordnet werden kann. Der Grund: Bei Röntgenuntersuchungen wird der Körper Strahlung ausgesetzt, die so energiereich ist, dass sie auf das Erbgut einwirken kann. Der medizinische Nutzen muss das Risiko der Strahlenanwendung also überwiegen. Schwangere beispielsweise sollten nicht geröntgt werden, auch bei Kindern muss der Nutzen der Methode unbedingt geprüft werden. Allgemein hat sich die Technik in diesem Bereich in den vergangenen Jahrzehnten allerdings extrem weiterentwickelt, sodass bei Untersuchungen eine möglichst geringe Strahlendosis zum Einsatz kommt. Wichtig: Für die Inspektion von Weichteilen ist die Methode komplett ungeeignet.

Computertomographie, kurz CT
Benötigt man feinschichtige Schnittbilder zur Beurteilung einer Knochenverletzung, ist eine Computertomographie angeraten – insbesondere beim Verdacht, dass die betroffene Körperregion in größerem Umfang involviert ist und mehrere Knochen gebrochen sind. Ein Querschnitt macht dann das Ausmaß der Verletzung sichtbar. Auch bei dieser Technik wird der Körper mit Strahlung belastet, es muss abermals eine rechtfertigende Indikation vorliegen und spezifisch auf die Patientin oder den Patienten sowie ihre bzw. seine Verletzung eingegangen werden. 

Magnetresonanztomographie, kurz MRT
Ist eine umfangreichere Verletzung der Weichteile absehbar, werden Patient:innen in der Regel zum Magnetresonanztomographie geschickt. Hier lassen sich Meniskusverletzungen, Kreuzbandrisse, Knorpelverletzungen und instabile Bandapparate identifizieren – und das extrem zuverlässig und ohne Strahlenbelastung. 

Sie sehen: Alle genannten Untersuchungsmethoden haben Vor- und Nachteile, es muss im Vorwege der Anwendung sehr gut abgewogen werden, welche Verletzung man vermutet und wie sich diese am besten diagnostizieren lässt. Beschreiben Sie Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt deshalb möglichst genau Ihre Beschwerden. Dies erleichtert den Diagnoseprozess und hilft dabei, die beste Untersuchungsmethode zu wählen.

Herzlichst Ihr 

Michael Hoffmann

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