Kardiologische Aggregate (HSR, ICD u.v.m.)

Ein zu langsamer Herzschlag (Bradykardie) bei Ermüdung der Reizbildung oder Reizleitung oder Herzrasen (Tachykardie) bei strukturellen Herzerkrankungen, Herzmuskelentzündungen, einer stark erweiterten Herzkammer (Dilatative Kardiomyopathie), einer Herzmuskelverdickung oder einer elektrischen Störung am Herzens können Grund für die Implantation eines kardiale Gerätesystems sein. Herzschrittmacher beispielsweise unterstützen das Herz durch Abgabe elektrischer Impulse über Sonden, die zum Herzen führen. Dadurch kann  die normale Herzleistung wieder erreicht  und die Belastbarkeit gesteigert werden.

Bei Herzrasen mit einem Puls weit über 180/min kann es sich um Rhythmusstörungen aus der Herzkammer beispielsweise bei Patienten mit deutlich eingeschränkter Pumpleistung handeln. Oft führen Kammertachykardien zu Schwindel, Bewusstlosigkeit und ggf notwendiger Wiederbelebung. Beifrüherem Auftreten oder bestehendem Risiko für solche Kammertachykardien werden Implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren (ICD) eingesetzt. Diese ICD-Geräte können lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen binnen Sekunden über feine Stromimpulse oder einen Stromstoß eigenständig sicher beenden.

Je nach Erkrankung suchen wir aus der Vielzahl der weltweit zur Verfügung stehenden Modellen das für sie bestmögliche Gerätesystem aus und passen es (mittels Programmmierung)  nach der Implantation an die Bedürfnisse an. Die Implantation selbst findet im OP zumeist in lokaler Betäubung unter ein wenig Schlafmitteln (milde Sedierung) statt.

Neben verschiedenen Herzschrittmacher- und  Defibrillatorensystemen (ICD) kommeni bei zusätzlicher Herzschwäche weitere Gerätesysteme in fester Kombination oder zusätzlich zum Einsatz. Bei einer besonderen Erregungsausbreitungsstörung am Herzmuskel (Linksschenkelblock) kommt die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) zum Einsatz. Hierzu wird eine weitere Sonde zur Stimulation der linken Herzkammer in die Herzvenen eingebracht.

Ohne diese Störung kann zur direkten Stärkung der Herzkraft bei entsprechender Eignung eine Cardiale ContraktilitätsModulation (CCM) zum Einsatz belangen. In unserer Abteilung und im Verbund der Asklepios Kliniken Hamburg werden darüber hinaus auch andere Spezialgeräte zur Therapie der Herzschwäche (Barorezeptorstimulator), der arteriellen Hypertonie (Barorezeptorstimulator) und der zentralen Schlafapnoe (Phrenicusstimulator) implantiert.

Seite teilen: