Schaufensterkrankheit (Periphere arterielle Verschlusskrankheit)

Bei der „peripheren arteriellen Verschlusserkrankung“ (PAVK) kommt es zu einer Verschlechterung der Durchblutung der Beine und seltener der Arme. Die meisten PAVK-Patient:innen sind älter als 50 Jahre und fast immer ist eine Arteriosklerose bzw. Gefäßverkalkung die Ursache.

Gefässverkalkung - die stille Gefahr

Arterien transportieren sauer- und nährstoffreiches Blut vom Herzen zu den Organen. Wenn diese Arterien verkalken - Arteriosklerose genannt - kann der Blutfluss und damit die Sauerstoffversorgung bestimmter Körperregionen eingeschränkt werden und dies kann zu ernsten Durchblutungsstörungen führen. Die Arteriosklerose ist ein schleichender Prozess und kann viele Jahre unbemerkt bleiben. Je nachdem, in welchen Körperregionen sich arteriosklerotische Ablagerungen bilden, treten verschiedene Symptome auf. Sie können nicht nur die Lebensqualität einschränken, sie können auch lebensbedrohend sein, wie beispielsweise ein "Raucherbein" oder ein Schlaganfall. Prof. Dr. Axel Larena-Avellaneda, Chefarzt Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie, informiert im Video über Risikofaktoren, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.

"Schaufensterkrankheit"

In den Schlagadern bilden sich Engstellen (Stenosen) oder Verschlüsse, die den Blutstrom behindern und hierdurch eine belastungsabhängige Minderversorgung der Muskulatur verursachen. Der Sauerstoffmangel in der Muskulatur wird von Patient:innen als sehr schmerzhaft empfunden und zwingt häufig zum Stehenbleiben. Das Bein erholt sich und der oder diejenige kann wieder ein Stück laufen. Dies erinnert an einen Bummel vor den Auslagen von Geschäften, weshalb diese Erkrankungen auch „Schaufensterkrankheit“ genannt wird. Der zunehmende Sauerstoffmangel bei fortschreitender Gefäßerkrankung kann im weiteren Verlauf zu Ruheschmerzen in den Beinen oder im schlimmsten Fall sogar zum Absterben von Gewebe (Nekrosen – „Raucherbein“) führen.

Die PAVK ist eine häufige Erkrankung mit ca. 4,5 Millionen betroffenen Menschen in Deutschland. Ursachen sind in erster Linie das Zigarettenrauchen, aber auch hohe Cholesterinspiegel, hoher Blutdruck und die Zuckerkrankheit.

Was ist die Arterielle Verschlusskrankheit?

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit oder auch PAVK ist umgangssprachlich auch als Raucherbein bekannt. Allerdings bleibt die Arterienverkalkung oft lange unbemerkt. Die Behandlungsansätze bei einer arterielle Verschlusskrankheit im Frühstadium sind auch die besten Maßnahmen zur Prävention: nicht rauchen, viel Bewegung und gesunde Ernährung. Prof. Dr. Axel Larena-Avellaneda erklärt, was die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Bei Verdacht auf eine PAVK erheben wir ausführlich die Vorgeschichte und untersuchen die Gefäße in einer körperlichen Untersuchung. 

Zur Abklärung der Ursache der Gefäßerkrankung kommt anschließend die spezielle Ultraschalldiagnostik (farbkodierte Duplexsonografie) zum Einsatz, da sich Arterien und Venen ausgezeichnet auf diese Art und Weise darstellen lassen. Die weiteren Schritte hängen von Ihren Beschwerden und den Befunden ab.

Dabei stehen weitere diagnostische und therapeutische Verfahren zur Verfügung. In enger Zusammenarbeit mit den Expert:innen unserer Radiologie besprechen wir mit Ihnen das nächste Vorgehen. Eine wichtige Rolle spielt die medikamentöse Therapie, die ein Fortschreiten der Erkrankung und weitere Folgen der Arteriosklerose (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall) verhindern soll.

Im Fall einer fortgeschrittenen Erkrankung wird meist eine Wiederherstellung der Durchblutung empfohlen. Hierzu stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, unterschieden werden können minimal-invasive Katheter-Verfahren (Interventionen) von offenen Operationen. Im Rahmen einer Intervention werden die Gefäße mit Hilfe von Kathetern von innen mit einem Ballon aufgedehnt. Reicht dies nicht aus, wird ein Metallgitterröhrchen („Stent“) eingebracht. Welches Verfahren zur Anwendung kommt, hängt von der Gefäßregion ab, in der die Verengung festgestellt wurde.

Kommen Interventionen nicht in Frage, empfehlen wir eine Operation. Die Operateure können eine Verengung oder Verstopfung zum Beispiel im Rahmen einer sogenannten Ausschälplastik entfernen. Hier wird das betroffene Gefäß geöffnet, Ablagerungen entfernt und anschließend wieder verschlossen. In anderen Fällen wird der Gefäßverschluss mit einem Bypass überbrückt. In speziellen Fällen können beide Methoden (endovaskulär und offenchirurgisch) im Hybridverfahren kombiniert werden. Wir besprechen mit Ihnen, welches Verfahren für Sie am besten in Frage kommt.

Experteninterview: PAVK (Schaufensterkrankheit)

Wenn Sie beim Laufen immerzu stehen bleiben müssen, dann kann das an einer Verengung der Arterien liegen. Oft wird dabei auch von der Schaufensterkrankheit gesprochen. Wenn immer weniger Blut durch die Arterien fließt, weil die Gefäße in den Beinen immer enger werden, nennt man das periphere arterielle Verschlusskrankheit, auch pAVK genannt. Wenn eine Wunde beispielsweise nicht heilen will und kein Arzt aufgesucht wird, kann das gefährlich werden und sogar zum Verlust des Beines oder des Zehs führen. Prof. Dr. Axel Larena-Avellaneda, Chefarzt unserer Gefäß- und endovaskulären Chirurgie, spricht über Symptome und Behandlungsmöglichkeiten bei einer PAVK. Dabei kann ein Bypass, ein Ballon, ein Stent oder eine Operation wie zum Beispiel eine Thrombendarteriektomie in Frage kommen.

Die versteckte Volkskrankheit: wenn die Gefäße verkalkt sind

Prof. Dr. Axel Larena-Avellaneda, erklärt in dieser Folge der „Digitalen Sprechstunde“, wann eine Arteriosklerose gefährlich werden kann.

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