Trainig der besonderen Art
Als PD Dr. Marc Schargus Anfang der 2000er-Jahre zum Operateur ausgebildet wurde, assistierte er viele Monate lang erfahrenen Augenärzten, die Patienten an der Netzhaut oder dem grauen Star operierten, bevor er selbst zu den Instrumenten greifen durfte. „Das war eine lange Durststrecke. Man möchte in der Ausbildung natürlich aktiv an die Operationstechniken herangeführt werden. Auf diesem Wege war es manchmal sehr frustrierend“, erinnert sich der Chefarzt der Augenklinik an der Asklepios Klinik Nord – Heidberg.
Damals trainierten angehende Operateure ihre mikrochirurgischen Fertigkeiten zumeist in Versuchslaboren, sogenannten WebLabs. Und das in der Regel an Schweineaugen vom Schlachthof, deren Gewebeeigenschaften jenen des menschlichen Auges nur bedingt ähneln. Dementsprechend fehleranfällig waren mitunter die ersten „richtigen“ Eingriffe der jungen Operateure – selbst dann, wenn sie unter der strengen Aufsicht ihrer erfahrenen Vorgesetzten erfolgten.