Tumore der Lunge
Das Bronchialkarzinom gehört zu den häufigsten Tumoren des Menschen.
Im Gespräch: Professor Dr. Hatz, Chefarzt der Thoraxchirurgie

Da die Lunge keine Schmerzfasern hat, treten Symptome in der Regel erst in fortgeschrittenen Tumorstadien auf.
Diese sind:
• Ständiger Hustenreiz
• Blutbeimengungen im Auswurf
• Lungenentzündungen
• Schmerzen im Bereich des Brustkorbes
• Atemnot (meist bedingt durch eine Flüssigkeitsansammlung in der Brusthöhle)
Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik
Treten Symptome auf, sollte in jedem Fall eine Röntgenaufnahme der Lunge durchführt werden. Bestätigt sich der Tumorverdacht, wird eine Computertomografie (CT) des Brustraumes angeschlossen. Als nächstes sollte dringend eine Gewebeprobe des Tumors gewonnen werden. Dies kann je nach Lokalisation und Ausdehnung des Tumors über eine:
- Spiegelung der Bronchien (Bronchoskopie)
- eine CT-gesteuerte Punktion
- oder operativ minimalinvasiv oder durch eine Eröffnung des Brustkorbes
erfolgen.
Handelt es sich um einen bösartigen Tumor, muss zwischen einem kleinzelligen und nichtkleinzelligem Karzinom unterschieden werden.
Ein abgestimmtes Behandlungsangebot
Während das kleinzellige Karzinom primär durch eine Chemotherapie ggf. in Kombination mit einer Strahlentherapierbehandelt wird, ist beim nichtkleinzelligen Karzinom, soweit noch möglich, eine Operation anzustreben.
Vor einer Operation müssen Metastasen ausgeschlossen werden. Hierzu sind folgende Untersuchungen notwendig: ein CT des Schädels und des Oberbauches, ein Skelettszintigramm und ggf. ein PET CT.
Bei isolierten Hirn oder Nebennierenmetastasen kann noch eine Operation in heilender (kurativer) Absicht durchgeführt werden. Bei anderen Metastasen (Knochen, Leber) ist eine Chemotherapie die Therapie der Wahl.
Zur Beurteilung der Operabilität, sprich der Möglichkeit einer operativen Behandlung, werden Funktionsuntersuchungen der Lunge und des Herzens durchgeführt. Ist der Patient operabel, muss mindestens der tumorbefallene Lappen und die Lymphknoten an der Lungenwurzel und im Mittelfellraum entfernt werden. In niedrigen Tumorstadien kann die Operation in minimalinvasiver Technik (VATS) erfolgen. Ausgedehnte und fortgeschrittenere Tumore werden über eine Eröffnung des Brustkorbes (Thorakotomie) entfernt. Unsere erfahrenen Thoraxchirurgen bemühen sich stets zum Wohle des Patienten minimalinvasive und gewebeschonende Verfahren zur Anwendung zu bringen.
Um unseren Patienten die optimale Nachbehandlung zukommen zu lassen, wird nach der Operation das endgültige pathologische Ergebnis der Operationspräparate in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz ausführlich besprochen und das weitere onkologische Konzept festgelegt. Bei einem Befall der Lymphknoten wird in der Regel eine Chemotherapie, eventuell in Kombination mit einer Strahlentherapie, empfohlen.
Weiterhin gut versorgt: Ihre Nachsorge
Am Entlassungstag führen wir mit Ihnen ein ausführliches Gespräch und weisen Sie dabei auf die besonderen Dinge hin, die Sie weiterhin beachten sollten. Sind die Lymphknoten nicht befallen erfolgt nur die Tumornachsorge:
- alle 3 Monate eines Thoraxaufnahme bis zum 24. Monat
- alle 6 Monate ein CT des Thorax bis zum 5. Jahr
Sprechen Sie uns an

Prof. Dr. Dr. med. Rudolf A. Hatz FACS
Chefarzt
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