Tanztherapie

Tanztherapie

Die Tanztherapie ist eine kreative, körperorientierte Psychotherapieform, die den Menschen als psychophysische Einheit betrachtet. Es wird davon ausgegangen, dass alle Lebenserfahrungen, Gefühle und Stimmungen im Körper gespeichert werden. So können in einem tanztherapeutischen Prozess durch Körperwahrnehmungen und Bewegungssequenzen Zugänge zu verschütteten Gefühlen geschaffen werden, um diese zu erkennen, auszudrücken und zu integrieren.
Anders als im herkömmlichen Sinne meint Tanz in der Tanztherapie die Gesamtheit aller Bewegungen, Haltungen und Ausdrucksformen des Körpers.  Das bedeutet, es werden keine Tanzformen erlernt, sondern der Selbstausdruck gefördert und die Möglichkeit gegeben, sich durch freie Bewegungen oder bekannte Bewegungsmöglichkeiten mit dem eigenen Körper zu erleben.

Da sich in der Adoleszenz der Körper sehr verändert, bringt dies viele Unsicherheiten und oft Ablehnung dem eigenen Körper gegenüber mit sich. Durch die kreative Möglichkeit, sich mit dem eigenen Körperbild zum Beispiel über Körperumrissbilder oder Körperwahrnehmungsübungen in Ruhe und Bewegung auseinander zu setzen, kann der Jugendliche mehr Körperbewusstsein entwickeln, negative Körperbesetzungen bearbeiten und auch positive Körpergefühle entdecken. Er wird mehr Sicherheit im Umgang mit seinem Körper bekommen und von seinen Fähigkeiten erfahren, was insgesamt zu einem positiveren Selbstwertgefühl und Selbstbild führt. 

 

Durch das Schaffen von Räumen für die individuelle Kreativität und für gestalterische Kräfte wird bei den Jugendlichen das Entwickeln und Fühlen der eigenen Identität unterstützt. Dies kann in Einzelsitzungen oder Gruppen geschehen z.B. im Rahmen von musikalischen Gestaltungen, Karaoke-Aufführungen, Schwarzlichttheater oder Ausdruckstänzen.
In diesen Prozessen können auftauchende Selbstwertproblematiken, das Sozialverhalten und die Frage zur Geschlechtsidentität unmittelbar erfahren und neue positive Erfahrungen im Selbstbild entdeckt und integriert werden.

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