Asklepios-Experten zu Welthospiztag: Wünsche erfüllen in der letzten Phase des Lebens

• Biografiearbeit kann motivieren und beruhigen
• Palliativmedizin versetzt Betroffene in die Lage, Vorhaben umzusetzen

Dr. Markus Faust, Chefarzt der Palliativmedizin in der Asklepios Klinik St. Georg
Dr. Markus Faust, Chefarzt der Palliativmedizin in der Asklepios Klinik St. Georg © Asklepios Kliniken

In diesem Jahr steht der Welthospiztag am 14. Oktober unter dem Motto „Hospiz lässt mich noch mal!“ und befasst sich mit Möglichkeiten, Menschen in der letzten Phase ihres Lebens noch einmal Dinge zu ermöglichen, die ihnen viel bedeuten. „Das kann zum Beispiel der letzte Kontakt mit dem geliebten Haustier sein, der Besuch eines besonderen Menschen oder auch die Erfüllung eines bisher immer zu kurz gekommenen Lebenstraums“, erklärt Dr. Markus Faust, Chefarzt der Palliativmedizin in der Asklepios Klinik St. Georg. Ein solcher Höhepunkt könne Betroffenen in dieser Phase des Lebens zum einen neue Kraft und Mut geben, ihnen im Anschluss aber auch helfen loszulassen, ergänzt Hauke Weilert, Leitender Oberarzt der Palliativmedizin in der Asklepios Klinik Barmbek.

Das Identifizieren noch bestehender Wünsche sei Bestandteil der sogenannten Biografiearbeit, erklärt Faust. Sie befasse sich mit dem, was die Betroffenen im Laufe ihres Lebens erlebt und erfahren haben – und mit dem, was ihnen wirklich wichtig ist. In der Asklepios Klinik St. Georg gebe es dafür ein besonderes Konzept: die würdezentrierte Therapie. „Sie gibt lebensbedrohlich Erkrankten die Möglichkeit, über ihr Leben und über die Dinge zu sprechen, die für sie persönlich am wichtigsten sind und die sie ihren Nächsten noch mitteilen möchten.“ Anders als im Hospiz stehe in der Palliativmedizin die Linderung belastender Symptome wie Luftnot, Übelkeit oder Schmerzen im Fokus, betont Weilert. „Wir versetzen die Betroffenen mit unseren Therapien in die Lage, bestimmte Dinge zu erledigen oder Gespräche zu führen, die sie sich vorgenommen hatten.“

„Natürlich fragen wir im Gespräch auch nach noch offenen Wünschen oder Plänen“, sagt Weilert. Oft gehe es dabei um Dinge, die sich mit geringem Aufwand realisieren ließen. „Das ist auch etwas, was Angehörige leisten können, die Sterbende zuhause versorgen.“ Die Freude darüber könne den Betroffenen mitunter neue Kraft und Lebensqualität geben, die Erfüllung aber auch helfen, loszulassen und in Frieden zu gehen. Es sei allerdings wichtig, die Betroffenen nicht unter Druck zu setzen, unbedingt Wünsche äußern zu müssen, ergänzt Faust. „Es ist auch völlig in Ordnung, wenn Menschen in ihrer letzten Lebensphase lieber ihre Ruhe haben und sich keine Gedanken über Wünsche machen möchten. Auch das ist letztlich ein Wunsch, den wir als Betreuende zu respektieren haben – und erfüllen können.“

Hauke Weilert, Leitender Oberarzt der Palliativmedizin in der Asklepios Klinik Barmbek
Hauke Weilert, Leitender Oberarzt der Palliativmedizin in der Asklepios Klinik Barmbek © Asklepios Kliniken

Palliativmedizin und Hospizgedanke

Die Palliativmedizin in den Hamburger Asklepios Kliniken ist eng in das Zusammenspiel der Fachabteilungen und des Asklepios Tumorzentrums Hamburg eingebunden, steht aber auch im Austausch mit zuweisenden Ärztinnen und Ärzten. Bei der palliativmedizinischen Therapie geht es nicht um die Heilung einer Erkrankung, sondern darum, möglichst gut mit dieser Erkrankung zu leben. Ist die verbleibende Lebenszeit begrenzt, komme daneben auch der Hospizgedanke zum Tragen, sagt Faust. „Während die Palliativmedizin therapiert, steht beim Hospizgedanken die pflegerische und soziale Begleitung im Fokus.“

Über den Welthospiztag und die Hamburger Hospizwoche

Würdevolles Sterben, Tod und Trauer stehen alljährlich am zweiten Sonnabend im Oktober, dem Welthospiztag, im Fokus von Veranstaltungen in aller Welt. In diesem Jahr lautet das Motto „Hospiz lässt mich noch mal!“. Dabei geht es darum, dass besondere Momente, Erlebnisse oder Begegnungen beim letzten Mal im Leben ebenso bedeutsam sein können, wie beim ersten Mal! Die Hospiz- und Palliativarbeit steht dafür, dass schwerstkranke Menschen und ihre Zugehörigen solche besonderen Alltagsmomente noch einmal erleben können.

Palliativstationen der Hamburger Asklepios Kliniken

Palliativstationen zur Behandlung und Betreuung schwerkranker und sterbender Patientinnen und Patienten gibt es in den Hamburger Asklepios Kliniken Altona, Barmbek, St. Georg, Nord – Ochsenzoll, im Asklepios Klinikum Harburg und im Asklepios Westklinikum (Rissen).

Weitere Informationen

Podcast „Die digitale Sprechstunde“ zum Thema Palliativmedizin mit Hauke Weilert

www.abendblatt.de/podcast/die-digitale-sprechstunde/article237400431/Palliativmedizin-ist-keine-Sterbemedizin.html

Podcast zum Thema Palliativmedizin mit Dr. Markus Faust

www.youtube.com/watch?v=gCjAr2SR7KA

Videoportrait der Palliativstation in der Asklepios Klinik Nord

www.youtube.com/watch?v=_IVi_PnRZk0

Webinar zur Palliativmedizin in der Asklepios Klinik Altona

www.youtube.com/watch?v=76-b8D6WVgQ

„Würdezentrierte Therapie“ in der Asklepios Klinik St. Georg

www.asklepios.com/hamburg/sankt-georg/experten/palliativmedizin/wuerdezentrierte-therapie/

Sprechen Sie uns an

Konzernbereich Unternehmenskommunikation & Marketing

Konzernbereich Unternehmenskommunikation & Marketing

Pressestelle

24-Stunden Rufbereitschaft für Medienvertreter

24-Stunden Rufbereitschaft für Medienvertreter

Konzernbereich Unternehmenskommunikation & Marketing

Seite teilen: