Die Ross-Operation

schematisches Darstellung der Ross-Operation
Prinzip der Ross-Operation

Die Aortenklappe zwischen dem linken Herzen und der Hauptschlagader ist die am häufigsten von Fehlfunktionen betroffene Herzklappe des Menschen. Wenn diese Fehlfunktionen schwerwiegend sind und Beschwerden verursachen, kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht, Klappenschluss und –öffnung wieder in Ordnung zu bringen.

Ist eine Rekonstruktion nicht möglich muss die Aortenklappe ersetzt werden. Häufig erfolgt dies durch eine biologische oder mechanische Ersatzklappe.

Alternativ steht uns eine weitere Möglichkeit, die Ross-Operation (nach seinem Erfinder Donald Ross), zur Verfügung. Hier wird die erkrankte Aortenklappe durch die körpereigene Lungenschlagaderklappe ersetzt.

 Diese wiederum wird in aller Regel durch eine Spenderklappe ersetzt.

Welche Patienten kommen für eine Ross-Operation in Frage?

Bei Patienten bis zum 60. Lebensjahr sollte die Möglichkeit einer Ross-Operation angewandt werden. Hierfür werden lediglich die auch bei anderweitig geplantem Aortenklappeneingriff erforderlichen Untersuchungen benötigt.

Warum sollte eine Ross-Operation erwogen werden?

Risiken einer Ross-Operation
Langzeitergebnisse nach Ross-Operationen im deutsch-holländischen Ross-Register.

Das Verfahren bietet gegenüber den klassischen Ersatzventilen mehrere Vorteile. Dieses „biologische“ Ventil benötigt keine speziellen dauerhaften Medikamente zur Beeinflussung der Blutgerinnung. Auch ist die Haltbarkeit deutlich besser als die der tierischen biologischen Herzklappen. Die hörbare Öffnungs- und Schließbewegung der künstlichen Herzklappen gibt es natürlich auch nicht.

In mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen wurde die Lebensqualität nach verschiedenen Aortenklappenersatz-Operationen erforscht. Die Ross-Methode konnte (neben der Rekonstruktion) hier deutlich besser abschneiden. Typische Fragen hierzu betreffen Belastbarkeit, Hobbies, auch die Sorgen um die gesundheitliche Zukunft oder den nächsten Arztbesuch.

Ein entscheidendes Argument für diese Operation ist aber die verbesserte Lebenserwartung auf das Niveau aortenklappengesunder Altersgenossen. Dies konnte in vielen Publikationen für sehr verschiedene Länder der Welt gezeigt werden.

Aortenklappenersatz für junge Patienten

Dr. Armin Gorski über die Ross-Operation.

Welche Patienten profitieren nicht von dem Eingriff?

Die Ross-Operation ist eine sehr komplexe Operationsmethode, die auch in geübter Hand deutlich länger dauert als ein „normaler“ Klappenersatz. Patienten mit einer Vielzahl von Nebenerkrankungen profitieren möglicherweise eher von einer kurzen Operation. Genauso verhält es sich bei Patienten, bei denen der Herzeingriff selbst vielleicht schon recht kompliziert ist. Patienten über dem 60. Lebensjahr haben in aller Regel keinen Vorteil durch diesen schwierigen Eingriff.

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