Wenn das Baby auf sich warten lässt

Nur ca. 3 % aller Kinder werden am errechneten Entbindungstermin geboren, fast jedes 3. Kind lässt länger auf sich warten. Eine Überschreitung des Entbindungstermins ist somit ganz normal und natürlich und kein Grund zur Sorge.

Da jedoch in großen Studien nachweislich das Risiko von akuten kindlichen Komplikationen bei einer Terminüberschreitung von mehr als 1 bis 2 Wochen steigt, empfehlen wir nach 10 Tagen die stationäre Aufnahme zur Einleitung der Geburt. Bis dahin wird Ihre Frauenärztin/Ihr Frauenarzt CTG-Kontrollen und Beurteilungen der Fruchtwassermenge mittels Ultraschall alle zwei bis drei Tage veranlassen. Sollte die Fruchtwassermenge eine messbare Mindestmenge unterschreiten oder es im CTG Auffälligkeiten geben, werden Sie in der Regel zu uns geschickt und wir besprechen mit Ihnen das weitere Vorgehen. In den meisten Fällen wird dann eine Einleitung der Geburt sinnvoll sein.

Wie wird eine Geburt eingeleitet?

Bei einer Geburtseinleitung werden die Wehen durch Eröffnung der Fruchtblase, mit Hormonen oder anderen Methoden künstlich herbeigeführt.

Welche Methode wir empfehlen, besprechen wir mit Ihnen. Dabei spielt der Muttermundbefund eine Rolle, außerdem vorausgegangene Geburten und ob Sie eventuell bereits Wehen haben. Dabei achten wir besonders darauf, die Menge des Medikaments individuell so anzupassen, dass die Geburt so normal wie möglich verläuft.

Wenn der Muttermund noch fest verschlossen ist und der Gebärmutterhals lang ist, spricht man von einem unreifen Muttermundbefund. Wenn der Körper sich auf die Geburt vorbereitet, schüttet er Hormone aus, die den Muttermund reifen lassen, d.h. er wird weich, kürzer und öffnet sich.

Einer der ersten Schritte der Geburtseinleitung besteht häufig darin, den Muttermund auf die Geburt vorzubereiten. Dazu werden bestimmte Hormone, sogenannte Prostaglandine eingesetzt, die als Tabletten geschluckt werden, oder als Gel direkt an den Muttermund gebracht werden, um diesen reifen zu lassen.

Bei einem reifen, mehrere Zentimeter geöffneten  Muttermund wird ein sogenannter Wehentropf verabreicht, der das Hormon Oxytocin enthält und die Wehentätigkeit in Gang setzt.

Unterstützend kann bei einsetzenden Wehen auch die Fruchtblase eröffnet werden.

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