Alkohol- und medikamentenbezogene Störungen

Alkoholprobleme treffen mehr Menschen als Sie vermutlich denken. Hilfe nehmen die Suchtkranken in der Regel allerdings erst sehr spät in Anspruch, meist hat die Abhängigkeit dann schon zahlreiche gesundheitliche und soziale Probleme nach sich gezogen.

Betroffene sollten es nicht so weit kommen lassen, sondern rechtzeitig gegensteuern, indem sie sich helfen lassen – zum Beispiel von Spezialisten unserer Klinik. Wir verfügen über fast 30 Jahre Erfahrung, auf die Sie bauen können, wenn Sie ein Suchtproblem belastet. Mit unseren innovativen Behandlungskonzepten sind wir in sämtlichen Phasen der Erkrankung gern für Sie da – sei es bei problematischem Konsumverhalten oder gar einer ausgereiften Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit.

Der erste Schritt: Ambulante Diagnostik

Sollten Sie eine oder mehrere der folgenden Fragen mit Ja beantworten können, könnte das Anzeichen einer Suchterkrankung sein:

  • Hatten Sie schon einmal das Gefühl, dass Sie Ihren Alkoholkonsum reduzieren sollten?
  • Haben Sie sich schon einmal darüber geärgert, dass andere Leute Ihr Trinkverhalten kritisieren?
  • Hatten Sie wegen Ihres Alkoholkonsums schon Gewissensbisse?
  • Haben Sie morgens nach dem Aufwachen schon mal als Erstes Alkohol getrunken, um Ihre Nerven zu „beruhigen“ oder den Kater „loszuwerden“?

Dabei muss nicht immer Alkohol der Übeltäter sein. Auch Medikamente können bei missbräuchlichem Konsum verheerende gesundheitliche Schäden anrichten. Sollten Sie das Gefühl haben, an einem Suchtproblem zu leiden, können Sie sich gern vertrauensvoll an unser kompetentes Team wenden. Wir sind jederzeit für Sie da. Nehmen Sie am besten telefonisch Kontakt zu unserer Suchtambulanz auf und vereinbaren Sie einen Termin zur ambulanten Vorstellung.

Unsere Suchtambulanz können Sie dann mit einer Überweisung Ihres Haus- oder Facharztes aufsuchen. Im diagnostischen Gespräch verschaffen wir uns mit Ihnen ein genaues Bild über Ihre aktuellen Schwierigkeiten. Unsere Experten beraten Sie darüber, welche Behandlung Ihnen am besten weiterhelfen kann.

Bei bereits vorhandener Krankenhauseinweisung durch Ihren Haus- oder Facharzt können Sie telefonisch direkt einen Termin zur stationären Aufnahme vereinbaren

Auf Sie abgestimmt: Unser Therapieangebot

Der Südflügel des alten Gebäudekomplexes

Wenn Sie zu uns auf die Station kommen, machen wir uns mit Ihnen ein ganzheitliches Bild über Ihre individuellen Probleme hinsichtlich Ihres Trinkverhaltens oder Ihrer Medikamenteneinnahme. Außerdem nehmen wir etwaige körperliche Erkrankungen und seelische Störungen unter die Lupe, die Begleiterkrankungen einer Sucht sein können.

Nach modernen Standards führen wir neben dem ärztlich-therapeutischen Gespräch eine körperliche Untersuchung und technische Zusatzuntersuchungen wie Labordiagnostik, EKG (Elektrokardiografie: Untersuchung der Herzfunktion) und andere moderne medizintechnische Verfahren durch. Damit es Ihnen bald besser geht, suchen wir mit Ihnen dann einen auf Ihre individuelle Problematik abgestimmten Weg zur Bewältigung Ihrer Suchterkrankung.

Auf unserer niederschwelligen (ohne große Hürden zu erreichenden) Station für Menschen mit Alkohol- und Medikamentenproblemen können Sie bei bereits bestehender Suchtmittelabhängigkeit einen individuell abgestimmten, medikamentös gestützten Entzug durchführen. Sie müssten für die Zeit der stationären Behandlung allerdings bereit sein, auf das Suchtmittel zu verzichten, und sich auf das Behandlungskonzept unserer offenen Station einlassen können.

Sollten Sie bereits an Begleit- und Folgeerkrankungen der Sucht leiden oder Probleme mit sozialrechtlichen Angelegenheiten haben, sind wir ebenfalls jederzeit für Sie da. Gern können Sie sich an uns wenden.

Unsere Behandlungsschwerpunkte im Überblick

  • medikamentös gestützte Entgiftung bei Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit
  • Einstellung auf Anti-Craving-Substanzen (Mittel, die das unstillbare Verlangen nach dem Suchtmittel unterdrücken und den Patienten bei dem Entzug und der Entwöhnung stabilisieren)
  • Diagnostik und Mitbehandlung psychischer Begleiterkrankungen, zum Beispiel Depressionen, Angststörungen, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung), Traumafolgestörungen
  • Diagnostik und Mitbehandlung körperlicher Begleiterkrankungen
  • Perspektivenklärung

Mit diesen Verfahren helfen wir Ihnen

  • qualifizierte Alkohol- und Medikamenten-Entgiftung
  • suchtspezifische Gruppengespräche (sogenannte Jellinek-Gruppen, deren Einteilung auf der Typologie nach Elvin Morton Jellinek beruht, einem US-amerikanischen Physiologen, der die Alkoholkrankheit erforscht hat)
  • verhaltenstherapeutische Gruppengespräche (nach Dialektisch-Behavioraler Therapie (DBT), einem Behandlungskonzept auf Basis von fernöstlicher Meditation und Verhaltenstherapie; wesentlich für die Teilnehmer hierbei: Sicherheit finden)
  • Vermittlung medizinischer Informationen in Gruppen
  • therapeutische Einzelgespräche
  • Angehörigengespräche
  • Ergotherapie (Training von Alltagsfunktionen)
  • Physio- und Sporttherapie
    • Entspannungstechniken
    • Rücken- und Wirbelsäulengymnastik
    • medizinische Trainingstherapie
    • Outdoor-Aktivitäten
  • soziotherapeutische Beratung und Hilfestellung
  • Ohr-Akupunktur (nach dem NADA-Protokoll, einem standardisierten Verfahren zur Akupunkturbehandlung von Stressgeplagten, psychiatrischen sowie Trauma- oder Suchtpatienten)

Weiterhin gut versorgt

Für die weitere Stabilisierung bei einer Suchterkrankung sind oft mittel- und langfristig angelegte Weiterbehandlungen und eine gute Einbindung in das Suchthilfesystem nötig.  

Wir beraten Sie über ambulante suchtmedizinische oder zusätzliche psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten und unterstützen Sie bei der Anbahnung derselben. Außerdem helfen wir Ihnen bei der Planung und Organisation von Rehabilitationsmaßnahmen, betreuten Wohnformen oder ambulanter Betreuung.

Nach einer stationären Behandlung könnte Sie ein abrupter Übergang zurück in den gewohnten Alltag überfordern. Wenn Sie einige Zeit bis zum Beginn Ihrer Rehabilitationsmaßnahme überbrücken müssen, sich aber noch instabil fühlen und einen Suchtmittelrückfall vermeiden wollen, bieten wir Ihnen in unserer Suchttagesklinik die Möglichkeit einer teilstationären Weiterbehandlung.

An den Behandlungstagen bietet Ihnen die Tagesklinik außerdem therapeutische Unterstützung und Hilfe bei der Tagestrukturierung. Abends und am Wochenende können Sie in Ihrem vertrauten sozialen Umfeld verbleiben und sich dort überprüfen. Auf diese Weise werden Ihre Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit bei der Bewältigung des Alltags gefördert.

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